Elektronische Patientenakte: Rollout verzögert sich
Die bundesweite Einführung der ePA startet frühestens im April 2025. Neue Termine nennt das Bundesgesundheitsministerium nicht nur für die Grundfunktionen, sondern auch für zusätzliche Komponenten.
Es gibt mehrere Gründe für die Verzögerung. Zum einen muss sich die digitale Akte in den ausgewählten Testregionen Hamburg, Franken und Teilen Nordrhein-Westfalens zunächst bewähren. Dafür reicht die bisher eingeplante Zeit nicht aus. Zum anderen arbeiten parallel Technikerinnen und Techniker der Gematik sowie Beschäftigte des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) daran, die ePA so zu gestalten, dass die sensiblen Patientendaten besser geschützt sind.
Neue Zeitplanung
Der mehrstufige Einführungsprozess sieht aktuell folgendermaßen aus:
- Der Rollout erfolgt nicht vor Beginn des zweiten Quartals 2025.
- Die IT-Fachleute planen für Juli 2025 ein wichtiges Zwischen-Update, das die Systemstabilität verbessern soll. Außerdem enthält es den Telematikinfrastruktur-Messenger (TI-Messenger) für eine sichere Kommunikation zwischen dem medizinischen Fachpersonal sowie Patienten und Patientinnen.
- Der digitale Medikationsprozess (dgMP), der alle Verschreibungen digital erfasst und Wechselwirkungen automatisch erkennt, startet erst im März 2026. Er erweitert den bisherigen elektronischen Medikationsplan.
- Ebenfalls im Frühjahr nächsten Jahres aktivieren die Verantwortlichen die erweiterte Datensuche und ermöglichen die anonymisierte Nutzung der Daten für Forschungszwecke. Diese Funktionen sollen dazu beitragen, die medizinische Versorgung kontinuierlich zu verbessern.
Intensive Testphase
In den Modellregionen läuft bereits eine Testphase. Ärztinnen, Ärzte und Patientinnen und Patienten nutzen dort die digitale Akte unter realen Bedingungen. Diese praktische Erprobung dient dazu, mögliche Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.