Elektronische Patientenakte (ePA): Kontaktaufnahme startet
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Elektronische Patientenakte (ePA): Kontaktaufnahme startet

Als MFA werden Sie in den nächsten Monaten voraussichtlich häufiger mit Fragen zur ePA konfrontiert – die Krankenkassen beginnen mit der Vorbereitungsphase.

Die gesetzlichen Krankenversicherungen setzen ihre Mitglieder in den kommenden Wochen über die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) im Jahr 2025 in Kenntnis. Einige Kassen haben bereits damit begonnen, ihre Versicherten zu kontaktieren. 

Nach Erhalt der Unterlagen haben die Versicherten sechs Wochen lang Zeit, um der automatischen Einrichtung einer ePA zu widersprechen. Sofern kein Einspruch erfolgt, wird die elektronische Akte ab Mitte Januar 2025 angelegt. 
 

Vorteile für Praxisteams

Vermutlich werden einige Patienten und Patientinnen auf Sie als MFA zukommen und sich nach den Details zur ePA erkundigen. Am besten stellen Sie sich darauf ein und lesen sich die wichtigsten Informationen noch einmal durch. Wir haben Ihnen hier alles Wissenswerte zum Thema elektronische Patientenakte zusammengefasst. Im Patientengespräch sollten Sie darauf hinweisen, wie wichtig die ePA ist, damit behandelnde Ärzte und Ärztinnen stets alle aktuellen Informationen haben. Das heißt natürlich auch, dass sie eine Freigabe benötigen, um die Daten einsehen zu dürfen.

Die ePA soll unter anderem den Informationsaustausch verbessern und damit auch Praxisteams die Arbeit erleichtern. Dementsprechend ist es sinnvoll, die Einführung durch eine gute Kommunikation zu unterstützen. Ein wichtiger Punkt: Die Hoheit über die Daten liegt bei den Patienten und Patientinnen. Sie entscheiden, welche Informationen und Dokumente in die ePA geladen werden und wer sie einsehen darf. Außerdem können sie eine grundsätzliche Zustimmung zur ePA jederzeit widerrufen. Wichtig: Wer sich für eine elektronische Patientenakte entscheidet, muss nicht selbst aktiv werden. Die Krankenversicherungen richten sie automatisch für alle Mitglieder ein, die nicht widersprechen.
 

So läuft der Rollout in den Praxen

Zu einem späteren Zeitpunkt stehen die Praxen vor der Aufgabe, die Akten zu befüllen. Bis dahin dauert es aber noch ein wenig. Geplant ist ein Probelauf in den Modellregionen Franken und Hamburg, der am 15. Januar 2025 startet. Erst wenn dieser Test erfolgreich absolviert wurde, beginnt der bundesweite Rollout. Aktuell plant das Bundesgesundheitsministerium dafür den 15. Februar 2025 ein.

Elektronische Patientenakte (ePA): Kontaktaufnahme startet
Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.