Die Gesundheitsbranche schließt sich zusammen – für mehr Nachhaltigkeit
Alle Akteure sind sich einig: Sie wollen an einem Strang ziehen, um den Klimawandel zu begrenzen und damit auch die gesundheitlichen Folgen, die er mit sich bringt.
Der Klimawandel kann nur begrenzt werden, wenn jeder seinen Teil beiträgt. Auch die Gesundheitsbranche will Verantwortung übernehmen und den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß reduzieren. Dafür haben die wesentlichen Akteure eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet: den Klimapakt Gesundheit.
Klimawandel und Gesundheit
In dem Klimapakt geht es nicht nur darum, dass die Gesundheitsbranche einen Beitrag zur großen gesellschaftlichen Herausforderung der Energiewende leistet. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbacht weist darauf hin, dass Klimaschutz auch aktiver Gesundheitsschutz sei. Denn die Erderwärmung kann die Gesundheit der Deutschen in vielfältiger Weise beeinträchtigen, zum Beispiel:
- Die Pollensaison verlängert sich für Menschen mit Allergien. Wärmeliebende Pflanzen mit hohem allergischem Potenzial wie die Ambrosia können sich ausbreiten.
- Auch wärmeliebende Insekten, die Krankheiten übertragen, kommen verstärkt vor.
- Im Sommer steigt die Belastung durch Hitze.
- Extremwettereignisse erhöhen die Gefahr für Verletzungen und sogar für Todesfälle.
- Das Risiko für psychische Erkrankungen steigt durch solche Ereignisse.
Wer steht hinter dem Pakt?
Unterzeichnet wurde der Pakt von dem Bundesgesundheitsministerium, der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), der Bundesärztekammer, der Bundeszahnärztekammer, der Apotheken-Bundesvereinigung (ABDA), der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DGK), dem Deutschen Pflegerat, den Kommunalverbänden, der Länder-Gesundheitsministerkonferenz und dem Verband der Privaten Krankenversicherung.
Die wichtigsten Inhalte
- Die Akteure vereinbaren, dass die mit der Erklärung vereinbarten Anliegen und Ziele weiter konkretisiert werden. Voraussetzung dafür ist ein regelmäßiger Austausch aller Beteiligten, auch über neue Ideen und Konzepte.
- Die Mitarbeitenden in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Betrieben und Kommunen brauchen Unterstützung, damit sie ebenfalls zu einem klimafreundlichen und gesundheitsförderlichen Alltag aller Beteiligten beitragen können. Das soll vor allem über Hintergrundwissen (Aufklärung) und konkrete Hilfen gelingen.
- Die Akteure wollen ihre Handlungsmöglichkeiten in den unterschiedlichen Versorgungsbereichen nutzen und Kriterien der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes künftig noch stärker berücksichtigen. Dazu gehören insbesondere Energieeinsparungen, energetische Sanierung, Abfallvermeidung, nachhaltige Beschaffung, Nutzung erneuerbarer Energien und ein effizienter Einsatz von Ressourcen.
- Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die Forschung, also wissenschaftliche Evidenz und epidemiologische Erkenntnisse zusammenzutragen und zu nutzen. Dadurch können neue Gesundheitsgefahren, etwa die Ausbreitung bislang bei uns selten vorkommender Infektionskrankheiten, schneller erkannt werden. Außerdem ist es so besser möglich, das Wissen über die Wechselwirkungen von Klimawandel und Gesundheit im Versorgungsalltag zu berücksichtigen. Dazu gehört es auch, diese Informationen in die Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote einzubinden.
- Auch das öffentliche Bewusstsein für gesundheitliche Folgen des Klimawandels soll durch Information, Aufklärung und Kommunikation gestärkt werden. In diesem Zusammenhang soll zum Beispiel auch der gesundheitliche Nutzen einer pflanzenbasierten Ernährung und nicht-motorisierter Fortbewegung noch stärker sichtbar gemacht werden. Die Menschen sollen also dazu motiviert werden, weniger Fleisch zu essen und häufiger zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren.
Quellen
Siehe auch