Die digitale Kommunikation nimmt zu – eine Chance für MFA
 - Draco-News, Arztpraxis

Die digitale Kommunikation nimmt zu – eine Chance für MFA

Das aktuelle PraxisBarometer Digitalisierung der KBV zeigt: Die elektronische Kommunikation nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. Für Sie als MFA kann das mit neuen, interessanten Arbeitsbereichen verbunden sein. Digitale Kompetenzen sollten Sie stärken.

In mehr als der Hälfte aller Praxen werden die Unterlagen der Patienten und Patientinnen bereits nahezu komplett elektronisch erfasst, und auch die Kommunikation findet digital statt. Das ist ein klarer Trend, den das PraxisBarometer der KBV aufdeckt. Denn vor drei Jahren traf diese Einschätzung nur auf etwa ein Drittel der Befragten zu. Auch beim Datenaustausch mit Kollegen und Kolleginnen kommt immer häufiger der Computer ins Spiel: Mehr als 35 Prozent nutzen beispielsweise den eArztbrief – das ist ein Sprung von 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2021 (20 Prozent). Die Fragen für das PraxisBarometer sind von mehr als 2.500 Arztpraxen beantwortet worden.

Technische Hürden gibt es weiterhin. Unter anderem haben sich viele der Befragten darüber beklagt, dass die Kontaktdaten anderer Praxen im Verzeichnisdienst der Telematikinfrastruktur (TI) oftmals nur schwer zu finden seien. Gerade MFA kostet das viel Zeit. Klar ist aber auch: Das Thema Digitalisierung ist weiter auf dem Vormarsch. Das Angebot der Videosprechstunden hat sich zum Beispiel vielerorts inzwischen fest etabliert (37 Prozent.)
 

Kompetenzen gefragt: MFA können die Digitalisierung voranbringen

Jüngere MFA haben in Bezug auf die Digitalisierung gegenüber vielen Ärzten und Ärztinnen häufig einen großen Vorteil, nämlich einen selbstverständlichen Umgang mit digitalen Medien. Nutzen Sie daher die Angebote der KVen für Schulungen. Das stärkt nicht nur Ihre Position im Team, sondern erleichtern Ihnen auch Ihren Arbeitsalltag und sorgt für mehr Effizienz.

Zudem können Sie aktiv anbieten, sich intensiver um digitale Möglichkeiten zu kümmern. Darunter fällt auch das Betreuen der Homepage und eventueller Social-Media-Kanäle. Beides ist sinnvoll, um Patienten und Patientinnen auf dem Laufenden zu halten – wodurch sich das Anruf-Volumen ein wenig reduziert. Fragen zu offenen Sprechstunden, Urlaubszeiten oder dem Leistungsangebot der Praxis lassen sich über diesen Weg oftmals bereits beantworten.

Nutzen Sie zusätzlich Social Media, um die Praxis und das Team auf eine informative und charmante Art und Weise vorzustellen – und auf freie Stellen hinzuweisen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich neue Kollegen und Kolleginnen bewerben. Das dürfte umso besser gelingen, je kreativer Sie die Postings auf Social Media gestalten.

Falls die Praxis, in der Sie arbeiten, auf Social Media noch nicht aktiv ist, bieten Sie an, probeweise einen entsprechenden Kanal einzurichten und mit einem überschaubaren Zeitaufwand zu betreuen. Für die Umsetzung können Sie ein Brainstorming mit Kollegen und Kolleginnen organisieren – das verbessert gleichzeitig den Teamgeist.

Die digitale Kommunikation nimmt zu – eine Chance für MFA
Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.