Die Bedeutung der MFA für das Gesundheitswesen
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Die Bedeutung der MFA für das Gesundheitswesen

Eine Umfrage im Auftrag des GKV-Spitzenverbands hat ergeben, dass die Deutschen mit der Versorgung durchaus zufrieden sind. Wie schätzen sie die Arbeit der MFA in Praxen ein?

Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) beauftragt regelmäßig Marktforschungsunternehmen damit, die Stimmung in der Bevölkerung zu analysieren. Dabei geht es einerseits darum, ein Bild vom Versorgungsalltag zu erhalten und mögliche Defizite zu identifizieren. Andererseits erhalten die Patienten und Patientinnen auf diese Weise die Möglichkeit, Erwartungen zu äußern. Beides kann in gesundheitspolitische Diskussionen einfließen.
 

Grundsätzliche Einschätzung des Systems und der Kassen

Knapp jede zweite befragte Person ist der aktuellen Situation insgesamt zufrieden oder sehr zufrieden (45 Prozent). Die Fachleute schätzen diese Ergebnisse zwar als gut ein, weisen aber darauf hin, dass es sich um eine Verschlechterung gegenüber früheren Studien handelt (2015: 59 Prozent, 2019: 50 Prozent, 2022: 58 Prozent).

Als umso interessanter gestaltet sich ein Blick auf einzelne Aspekte. Rund zwei Drittel der Teilnehmenden bewerteten beispielsweise die eigene Krankenkasse als gut oder sehr gut. Außerdem stehen 83 Prozent klar hinter dem Solidaritätsprinzip des Versicherungssystems, sind also dafür, dass die Belastungen weiterhin auf alle Versicherten verteilt werden.
 

Praxisteams im Fokus

Über die Umfrage haben die Marktforschenden auch eine Statistik erstellt. Demnach standen 93 Prozent der Befragten im vorangegangenen Jahr mindestens einmal in Kontakt mit ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin, 88 Prozent suchten eine fachärztliche Praxis auf.

Dabei wächst die Bedeutung der MFA. Denn mehr als jeder vierte Besuch in einer hausärztlichen Praxis lief ausschließlich über das Team. Bei einer fachärztlichen Ausrichtung war es jeder sechste Kontakt. Beide Werte haben sich im Vergleich zur Vor-Coronazeit erhöht. Viele Patienten und Patientinnen kommen nur, um sich Überweisungen abzuholen, Termine zu vereinbaren oder Krankschreibungen zu verlängern. Sie haben grundsätzlich großes Vertrauen zum nicht-ärztlichem Personal und können sich daher vorstellen, MFA stärker in die Versorgung einzubinden.
 

Wichtig für den Praxisalltag

Die Onlineterminvergabe hat zugenommen und wird besser akzeptiert: Während im Jahr 2022 nicht einmal ein Drittel der Versicherten eine Terminvergabe über das Internet oder eine App für wichtig hielten, hat sich dieser Anteil auf 51 Prozent erhöht. Die Mehrheit legt trotzdem Wert auf eine telefonische Erreichbarkeit der Praxis. Genau dieses schneidet bei der Befragung allerdings schlecht ab: 44 Prozent der Versicherten gaben an, diesbezüglich unzufrieden zu sein. 

Ein weiterer Punkt sind die Öffnungszeiten der Praxen. Ein wachsender Anteil an Patienten und Patientinnen wünscht sich, dass diese verlängert werden. Das bezieht sich vor allem auf die Zeiträume Mittwoch- und Freitagnachmittag.
 

Auswahl der Arztpraxis

Die Forschenden wollten zudem wissen, welche Aspekte bei der Wahl der Praxis eine besonders hohe Relevanz haben. Auch hier spielen MFA eine große Rolle. Das sind die ersten vier Plätze: 

Platz 1: kompetentes und freundliches Praxispersonal

Platz 2: gute Praxisorganisation

Platz 3: telefonische Erreichbarkeit

Platz 4: Vertrauensverhältnis zum Arzt beziehungsweise zur Ärztin

Die Bedeutung der MFA für das Gesundheitswesen
Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.