Diabetes: Gesunder Lebenswandel senkt das Demenz-Risiko
Menschen mit Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken. Ein gesunder Lebenswandel kann die Wahrscheinlichkeit jedoch verringern.
Diabetes mellitus bringt viele mögliche Komplikationen mit sich. Mitarbeitende, die sich mit Wundversorgung befassen, werden zum Beispiel häufig mit dem diabetischen Fußsyndrom konfrontiert – diese Diabetes-Folge ist immer noch die häufigste Ursache für Amputationen in Deutschland.
Ein gestörter Zuckerstoffwechsel geht aber auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Demenz einher. Scans von Patienten und Patientinnen mit Prädiabetes haben ergeben, dass ihre Gehirne im Durchschnitt 0,50 Jahre älter aussahen als bei gesunden Personen. Noch deutlich waren die Ergebnisse bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Hier waren es 2,29 Jahre. Ein schlecht eingestellter Langzeitblutzucker ließ das Gehirn sogar um bis zu 4,18 Jahre älter erscheinen. Bei Männern war dieser Effekt größer als bei Frauen.
Die gute Nachricht lautet, dass ein gesunder Lebensstil der frühzeitigen Alterung des Gehirns entgegenwirkt. Beschäftigte im Gesundheitswesen können dieses Argument nutzen, um Diabetiker und Diabetikerinnen zu einem besseren Lebenswandel zu motivieren.
Das sind die fünf wichtigsten Tipps für einen gesunden Lebenswandel
1. Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität verbessert die Insulinempfindlichkeit und hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Fachleute raten zu mindestens 150 Minuten moderater Bewegung pro Woche. Am besten geeignet ist Ausdauertraining, wie zum Beispiel zügiges Gehen, Schwimmen oder Radfahren.
2. Ausgewogene Ernährung: Eine ballaststoffreiche, kohlenhydratreduzierte Ernährung mit viel Gemüse, Vollkornprodukten, mageren Eiweißquellen und gesunden Fetten gilt als empfehlenswert. Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel gehören nur in Maßen auf den Speiseplan.
3. Gewichtsmanagement: Übergewicht erhöht das Risiko für Diabetes-Komplikationen. Schon eine Gewichtsreduktion von fünf bis zehn Prozent optimiert Blutzuckerspiegel, Blutdruck und Cholesterinspiegel.
4. Stressabbau: Chronischer Stress hat negative Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder tiefe Atmung helfen, Stress zu reduzieren.
5. Verzicht auf Nikotin: Die genauen Zusammenhänge sind noch nicht im Einzelnen erforscht. Vermutlich haben Zigaretten einen negativen Einfluss auf die Bauchspeicheldrüse. Fest steht: Wer raucht, verdoppelt sein Diabetes-Risiko. Zudem verringert sich durch den Nikotinkonsum das Gehirnvolumen.
Quellen:
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