Deutscher Wundkongress 2023: Wundverlauf kontrollieren
Die Verlaufskontrolle ist ein wichtiger Aspekt der Wundbehandlung und war daher auch Thema beim Deutschen Wundkongress in Bremen.
Die Wundbehandlung ist oftmals eine langwierige Angelegenheit. Umso positiver ist es, wenn die Therapie anschlägt. Um den Therapiefortschritt zu beurteilen und eine phasengerechte Wundbehandlung sicherstellen zu können, ist es notwendig, eine Wunde in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.
Evaluation der Wundbehandlung – Tipps vom Deutschen Wundkongress in Bremen
Im Fokus stehen infektionsgefährdete oder bereits infizierte Wunden. Es erfolgt eine lokale antimikrobielle Wundversorgung. Wundverbände sind dafür unverzichtbar. Das geeignete Produkt wird aufgrund verschiedener Faktoren ausgewählt. Dazu gehören unter anderem die Art und Lokalisation der Wunde, der Exsudationsgrad und die Analyse, in welcher Heilungsphase sich die Wunde gerade befindet.
Der antimikrobielle Therapieerfolg sollte erstmalig nach zwei Wochen überprüft werden. Abhängig vom Verlauf unterscheidet sich die weitere Vorgehensweise. Pflegefachkräfte sollten dabei Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin halten.
- Es wurde keine Verbesserung der klinischen Infektionszeichen festgestellt sowie keine merkliche Reduktion der Wundfläche: In diesem Fall sollte unbedingte eine erneute ärztliche Diagnose erfolge. Die lokale antimikrobielle Therapie sowie die Begleittherapie werden in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin gegebenenfalls angepasst.
- Die klinischen Infektionszeichen sind zurückgegangen, auch die Wundfläche hat sich reduziert: Da die bisherige Behandlung offensichtlich anschlägt, ist es ratsam, die gewählte lokale antimikrobielle Therapie fortzusetzen. Ob der Heilungsprozess weiterhin fortschreitet, sollte nach weiteren zwei Wochen erneut überprüft werden. Dabei ist es wichtig, die jeweils maximal Therapiedauer zu beachten. Diese Angaben liefert der Hersteller.
- Es sind keine klinischen Infektionszeichen mehr feststellbar, und die Wundfläche hat sich deutlich verkleinert: In dieser positiven Wundsituation kann die lokale antimikrobielle Therapie beendet werden. Stattdessen wird übergegangen zu nicht-antimikrobiellen Wundverbänden. Nachsorge und Prävention sollten dabei nicht vergessen werden.