Deutscher Wundkongress 2023: Exklusive Informationen
Draco-Expertinnen waren für Sie auf dem Deutschen Wundkongress 2023 in Bremen. In einer kleinen Artikel-Reihe haben wir Ihnen die wichtigsten Infos zusammengestellt.
Drei Tage lang sind Fachleute der Wundversorgung zusammengekommen, um neue Entwicklungen zu besprechen, Forschungsergebnisse vorzustellen und Hintergrundwissen aufzufrischen. Die Themen beim Deutschen Wundkongress 2023 reichten dabei von Grundlagen wie der Wundbiologie über Methoden der Diagnostik bis hin zu Therapieansätzen und Wundmanagement. Bei den pflegerischen und medizinischen Themen blieb es aber nicht, auch Gespräche über Pflegepolitik wurden in den Foren besprochen und anschließend weiter auf den Gängen diskutiert. Schließlich fiel der letzte Kongresstag mit dem Internationalen Tag der Pflegenden zusammen.
Wundversorgung ist ein wichtiges Thema und der Informationsbedarf groß. Das war nicht zu übersehen. Teilweise mussten die Teilnehmenden in den Seminarräumen stehen oder wurden gar nicht mehr eingelassen.
Kluger Umgang mit Patienten und Patientinnen
Die Versorgung chronischer Wunden ist ein komplexes und sensibles Thema, was zudem die Mithilfe der Betroffenen erfordert. Auf dem DEWU 2023 brachten Experten und Expertinnen die Idee auf, einerseits interdisziplinäre Dekubitusboards in Krankenhäusern einzurichten, um den fachlichen Austausch zu verbessern. Andererseits erinnerten sie daran, wie wichtig es ist, die Patienten und Patientinnen zu schulen. Die menschliche Komponente sei dabei unverzichtbar.
Humor könne bei der Wundversorgung zum Beispiel sehr hilfreich sein. Er solle aber gut dosiert eingesetzt werden und dürfe niemals übergriffig wirken. Der Schlüssel sei es, vor allem sich selbst mit Humor zu nehmen und das eigene Verhalten an die Situation anzupassen.
Ein vertrauensvoller, empathischer Umgang stärkt das Verhältnis zum Patienten beziehungsweise zur Patientin und kann die Motivation unterstützen. Das Fachpersonal sollte dabei trotzdem die Eigenständigkeit der Betroffenen im Blick behalten. Das heißt:
- Sie bieten dem Patienten oder der Patientin Ihre Hilfe an.
- Diese müssen die Hilfe aber nicht annehmen.
- Sie achten die Betroffenen als Personen.
- Eventuell sind Patienten ängstlich, misstrauisch, ärgerlich, hoffnungslos, abweisend oder uneinsichtig. Das dürfen sie sein.
- Als Pflegefachkraft sollten Sie dann die Bereitschaft haben, einen anderen Weg einzuschlagen.
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