Deutscher Wundkongress 2023: Der Diabetische Fuß
Was sollten Sie beim Diabetischen Fuß keinesfalls vergessen? Die Draco-Expertinnen haben eine Liste vom Deutschen Wundkongress in Bremen mitgebracht.
Der Diabetische Fuß (auch Diabetisches Fußsyndrom, DFS) ist eine häufige Spätfolge bei Menschen mit einem gestörten Zuckerstoffwechsel. Fachleute gehen davon aus, dass etwa zehn Prozent der Diabetiker und Diabetikerinnen betroffen sind. Das Erkennen und die Versorgung des DFS sind auch für Fachpersonal hin und wieder herausfordernd. Patienten und Patientinnen gehen häufig spät zum Arzt, spüren auf Grund von Polyneuropathien Verletzungen und Brüche oft nicht. Deswegen wird ein DFS oft spät diagnostiziert und erfordert regelmäßige und sorgfältige Kontrolle. Umso wichtiger ist es, das eigene Wissen immer wieder aufzufrischen.
Daran sollten Sie beim Diabetischen Fuß unbedingt denken
- Erkundigen Sie sich bei neuen Patienten oder Patientinnen danach, ob ein Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 vorliegt.
- Fragen Sie weitere Daten ab, wie die Laufzeit des Diabetes (HbA1c-Wert?), den Lebensstil, das Gewicht sowie ärztliche Anordnungen.
- Seien Sie sehr sorgfältig bei der Neuropathie-Diagnostik.
- Es sollten immer beide Füße untersucht werden, auch wenn der Patient nur Probleme an einem Fuß angibt (Distales, symmetrisches, sensibles Polyneuropathie-Syndrom). So können auch eventuell vorhandene Druckstellen oder kleine Wunden erkannt und frühzeitig behandelt werden.
- Nehmen Sie sich die Zeit, zusätzlich die Schuhe in Augenschein zu nehmen. Eventuelle Druckstellen oder Nähte könnte neue Probleme auslösen.
- Achten Sie auf Anzeichen für einen Charcot-Fuß beziehungsweise auf aktuelle Veränderungen wie Brüche.
- Nehmen Sie nach Möglichkeit eine sorgfältige Fotodokumentation des Diabetischen Fußes vor. Das ist auch mit dem Smartphone möglich. Das erleichtert später die Beurteilung von Veränderungen.
- Bei der Behandlung ist ein ausreichendes radikales Débridement unverzichtbar.