Deutsche sind faul bei Vorsorgeuntersuchungen
Eine Studie hat gezeigt: Die wenigsten Menschen nehmen alle Möglichkeiten zur Früherkennung von Krankheiten wahr. Viele sind zudem schlecht informiert. Als MFA können Sie dazu beitragen, das zu ändern.
Mehr als 32.000 Menschen aus 16 europäischen Ländern hat der Pharmahersteller Stada für seinen „Health Report 2023“ befragen lassen. Etwa 2.000 repräsentativ ausgewählte Personen in Deutschland waren ebenfalls dabei. Im Fokus stand das Thema Prävention, genauer: Vorsorgeuntersuchungen. Die Ergebnisse zeichnen kein gutes Bild: Viele Erwachsene nutzen keine oder nur einen Teil der Angebote zur Früherkennung von Krankheiten.
Das sind die Ergebnisse im Detail
- Rund jeder vierte Deutsche hat im vergangenen Jahr mehr Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen als in den Jahren zuvor. Die Forschenden vermuten, dass viele Termine nachgeholt wurden, die aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen waren.
- Angebote zur Prostatakrebs-Früherkennung stehen bei Männern in Deutschland ganz oben auf der Liste – 42 Prozent nutzen sie. Die Darmkrebsvorsorge folgt kurz dahinter. Auf Hodenkrebs lassen sich jedoch nur etwa 13 Prozent der Zielgruppe untersuchen (Männer im Alter zwischen 18 und 34 Jahren).
- Etwa die Hälfte der Frauen geht zur Brustkrebs-Vorsorge. Für die häufigste Krebsart bei Frauen ist das aber noch erstaunlich wenig. Gynäkologische Fachpraxen werden von 20 Prozent der Teilnehmerinnen gar nicht aufgesucht.
- Zum Hautkrebsscreening melden sich in Deutschland etwa 47 Prozent der Erwachsenen regelmäßig an.
- 64 Prozent haben im Rahmen einer Vorsorge schon einmal ein Blutbild machen lassen.
- Vier von zehn Europäern kümmern sich um das Thema Früherkennung überhaupt nicht. Nur 15 Prozent sind sich sicher, dass sie alle relevanten Termine wahrnehmen.
Unterstützen Sie das Thema Prävention
Für Sie als MFA ist es besonders interessant, dass fast ein Drittel der Befragten angibt, nicht ausreichend über die verschiedenen Vorsorgeuntersuchungen informiert zu sein. Viele Menschen wissen nicht, was die Krankenkasse bezahlt und wann sie Termine vereinbaren sollten.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat einen Präventions-Fahrplan erstellt. Darin sind alle Früherkennungsuntersuchungen im Detail aufgeführt, die von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen werden – inklusive der empfohlenen Impfungen. Außerdem enthält er eine Tabelle mit freien Feldern für die persönlichen Termine der Patienten und Patientinnen. Als MFA können Sie dieses Infoblatt bei der KBV herunterladen, ausdrucken und in den Praxisräumen auslegen.
Quellen:
Siehe auch:
- Patienteninformationen: Leicht verständliche Informationen zur Darmspiegelung