Dermatologische Produktproben auf dem Prüfstand
Eine Studie zeigt die negativen Umweltauswirkungen dermatologischer Produktproben. Die Arbeitsgemeinschaft Nachhaltigkeit in der Dermatologie (AGN) appelliert daher an Teams in Praxen und Apotheken, künftig darauf zu verzichten.
Zusammen mit einem Ingenieurbüro hat die AGN analysiert, welche Treibhausgasemissionen Produktproben verursachen. Dafür haben Fachleute 43 dermatologische Muster verschiedener Hersteller untersucht, die kostenlos an Arztpraxen und Apotheken zur Weitergabe verteilt werden. Die Verpackungen wurden in ihre Bestandteile zerlegt und die CO₂- und Wasserverbrauchswerte für Gewicht und Material ermittelt. Ein besonderes Augenmerk lag auf den ökologischen Auswirkungen der Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse.
So schädlich sind Produktproben für die Umwelt
Die Ergebnisse zeigen, dass für die Verpackungen von zehn Millionen Proben mehr als 880 Millionen Liter Brauchwasser benötigt werden. Zudem setzt die Herstellung der Behältnisse etwa 8.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO₂) frei. Bei den Endverbrauchern fallen dadurch zudem circa 2.300 Tonnen Abfall an. Oftmals handelt es sich dabei um Verbundstoffe, die schlecht zu recyceln sind.
Hinzu kommt: Die Produktproben sind nicht nur unökologisch, sondern auch unökonomisch. Die Annahme und Lagerung der Proben bindet wertvolle Zeit des Personals im Praxis- und Apothekenalltag. Überdimensionierte Transportverpackungen und deren Entsorgung verursachen zusätzliche Kosten.
Unklar ist dabei, wie viele Kosmetikproben die Kunden und Kundinnen überhaupt verwenden. Viele Testprodukte landen unbenutzt im Müll.
Das können MFA und PTA/PKA tun
Bei der AGN handelt es sich um eine Abteilung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Sie unterstützt die nachhaltige Transformation des Gesundheitssektors und fordert daher die Teams in Apotheken und Arztpraxen auf, auf die Verteilung der Proben zu verzichten. Das würde den Druck auf die Hersteller erhöhen, alternative Marketingstrategien zu entwickeln.
Quellen:
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