Das Teledocsystem soll die Versorgung auf dem Land verbessern
In der Region Aachen läuft ein Pilotprojekt, dass Patienten und Patientinnen einen neuen Service bietet: ärztlichen Rat in der Apotheke.
Die Zahl der Arztpraxen nimmt tendenziell ab, die Anfahrtswege für die Patienten und Patientinnen sind lang, und das Durchschnittsalter der Bevölkerung nimmt zu – es ist eine Herausforderung, die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten zu sichern. In der Region Aachen suchen Akteure aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Gesundheitswesen gemeinsam nach neuen Ansätzen und haben dafür die Initiative „Care an Mobility Innovation“ geschaffen. Jetzt verkünden sie einen wichtigen Meilenstein: die Einführung des innovativen Teledocsystems.
Die Details des Teledocsystems
Das Konzept sieht folgendermaßen aus: Jeden Mittwochnachmittag stellt die Hubertus Apotheke in Roetgen einen Raum zur Verfügung, wo Patienten und Patientinnen über Telemedizin Kontakt zu einem Arzt oder einer Ärztin aus der kooperierenden Campus Praxis am Universitätsklinikum Aachen aufnehmen können. Das Apothekenteam unterstützt das Pilotprojekt praktisch, indem es im Vorfeld beispielsweise den Blutdruck misst oder andere Werte ermittelt. Vor dem Start der Videokonferenz verlassen die Mitarbeitenden den Raum, stehen aber bereit, falls weitere diagnostische Maßnahmen nötig sind, die im Kompetenzfeld des Apothekenteams liegen.
Einen Termin müssen Patienten und Patientinnen für dieses Angebot nicht vereinbaren. Es reicht, während der Tele-Sprechzeiten zwischen 14.30 Uhr und 17 Uhr in der Apotheke vorbeizukommen.
Die Entwicklungsgesellschaft „Regio Aachen Zweckverband“ finanziert das Projekt mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union. Die Laufzeit hängt davon ab, wie gut die telemedizinische Sprechstunde angenommen wird.
Nach Angaben der Initiatoren haben sich bereits weitere Apotheken nach dem Projekt erkundigt.
Quellen:
Wöchentliche Neuigkeiten für den Praxisalltag