BVmed-Forum: Die Bedeutung von Homecare für die Wundversorgung
In der Diskussionsrunde „Eine Stunde Wunde“ standen Homecare-Unternehmen im Fokus. Der Tenor der Fachleute: Besonders in strukturschwachen Regionen können sie eine wichtige Rolle für die Wundversorgung spielen.
Eine gute Wundversorgung erfordert das Fachwissen verschiedener Disziplinen. Alle zwei Monate findet daher ein Austausch über die Online-Diskussionsrunde „Eine Stunde Wunde“ statt, organisiert vom Bundesverband Medizintechnologie (BVmed). Das Thema des letzten Forums: Homecare-Unternehmen.
Homecare bedeutet die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit medizinischen Hilfsmitteln, Verbandmitteln sowie enteraler Ernährung. Das kann in den eigenen vier Wänden erfolgen, aber auch in Pflege- und Altenheimen. Die Versorgung wird von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet und vom Homecareunternehmen begleitet. Wichtig ist hier die Unterscheidung zwischen Homecare und häuslicher Krankenpflege. Denn Letztere darf nur von zugelassenen Pflegediensten durchgeführt werden. Mitarbeitende von Homecare-Unternehmen beraten hingegen die Patienten und Patientinnen und leiten sie an. Das ist auch möglich im Bereich der Wundversorgung, sobald eine ärztliche Verordnung vorliegt.
Homecare kann Lücke in der Wundversorgung schließen
Im virtuellen Forum sprachen die Experten und Expertinnen den Homecare-Unternehmen eine wichtige Rolle beim Wundmanagement zu. Die dortigen Fachkräfte seien vor allem in strukturschwachen Regionen gefragt, um die Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden zu verbessern. Erste Anlaufstellen wie Pflegedienste, Arztpraxen, Pflegeheime oder Kliniken kämpfen mit dem Fachkräftemangel, weswegen Homecare-Unternehmen wichtige Lücken in der Wundversorgung füllen können.
Homecare übernimmt im Rahmen der Wundversorgung ein umfangreiches Aufgabenfeld: Die Fachleute sind nicht nur praktisch im Wundmanagement tätig, sondern beraten zudem Patienten und Patientinnen, ihre Angehörigen sowie Pflegefachkräfte in der Klinik und im ambulanten Bereich. Sie helfen bei der Anwendung beratungsintensiver Verbandmittel und erläutern den Umgang damit. Schulungen sind dementsprechend ein wichtiger Teilbereich ihrer Arbeit, der die Situation in der Wundversorgung insgesamt verbessert. Außerdem sind die Homecare-Fachkräfte dafür zuständig, regelmäßige Wundvisiten durchzuführen und in enger Absprache mit Ärzten und Ärztinnen die Therapien zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Standards gefordert
Was im virtuellen Forum ebenfalls zur Sprache kam, war die Forderung nach einem „Qualitätsleitfaden Wunde“ sowie innovativen digitalen Lösungen, die das Teilen von Informationen, etwa zur Wunddokumentation, erleichtern.
Quellen:
Lernen Sie gemeinsam mit Kolleginnen aus der Pflege und MFA aus den Arztpraxen berufsübergreifend viele interessante Aspekte der Wundversorgung kennen.
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