Beratungstelefon für Menschen mit Long-COVID in NRW
Betroffene können sich ab sofort an eine kostenlose Hotline wenden, wenn sie Fragen zu sozialrechtlichen Themen wünschen. Pflegekräfte und MFA können diese Information an Patienten und Patientinnen weitergeben.
Das Land Nordrhein-Westfalen und die Deutsche Rentenversicherung Westfalen haben ein neues Unterstützungsangebot organisiert: Für Menschen, die unter gesundheitlichen Problemen aufgrund der Corona-Pandemie leiden, sowie ihre Angehörigen gibt es jetzt eine kostenlose Hotline. Arbeitgebern mit erkrankten Mitarbeitenden steht das Angebot ebenfalls offen.
Für wen ist das Beratungstelefon gedacht?
Alle Personen, die mit Corona-Nachwirkungen kämpfen, können das Angebot in Anspruch nehmen. Das bezieht sich vor allem auf Beschwerden durch:
- Long-COVID (gesundheitliche Probleme, die nach einer akuten Phase der Erkrankung für vier Wochen weiterhin bestehen oder neu auftreten)
- Post-COVID (Symptome, die über den Zeitraum von Long-COVID hinaus, andauern)
- Post-VAC-Syndrom (länger andauernde Beschwerden nach einer Impfung)
- ME/CFS (Chronisches Fatigue-Syndrom, auch Erschöpfungssyndrom genannt, das unter anderem durch eine COVID-19-Infektion ausgelöst werden kann)
Ziel des neuen Beratungstelefons
Die Telefonberatung beantwortet keine medizinischen Fragen. Die Zuständigkeit liegt weiterhin beim behandelnden Arzt beziehungsweise der Ärztin. Es geht vielmehr darum, ein unabhängiges Angebot zu schaffen, das Betroffene in Bezug auf sozialrechtliche Herausforderungen begleitet. Geschulte Mitarbeiter gehen individuell auf die Bedürfnisse der Anrufer und Anruferinnen ein und informieren zu Themen wie Rehabilitation, Rente, Pflege, Krankenversicherungsleistungen, Sozialem Entschädigungsrecht sowie Wiedereingliederung in Schule und Beruf.
Erreichbarkeit des Long-COVID-Beratungstelefons
Die Fachkräfte haben folgende Telefonzeiten: montags bis freitags, jeweils von 10 bis 14 Uhr. Das ist die kostenlose Telefonnummer: 0800 2381000.
Wenn beispielsweise Pflegefachkräfte Betroffene betreuen, die sich noch keinen ärztlichen Rat eingeholt haben, können sie auf eine Terminvermittlung unter der Nummer der Servicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen verweisen: 116 117.
Tipps für Pflegekräfte und MFA
Gerade ältere Menschen und chronisch Kranke sind oftmals damit überfordert, sozialrechtliche Angelegenheit zu regeln – der Alltag fällt ihnen oftmals schwer genug. Zum Teil sind ihnen die Unterstützungsangebote nicht bekannt. Weisen Sie Betroffene daher aktiv auf die Hotline hin, wenn Sie den Eindruck haben, dass diesbezüglich beispielsweise nicht genug Unterstützung aus dem familiären Umfeld erfolgt.
Quellen:
Wöchentliche Neuigkeiten für den Praxisalltag