Bei Akne Sonnenbrand vermeiden
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Bei Akne Sonnenbrand vermeiden

Auf TikTok breitet sich ein gefährlicher Trend aus. Junge Leute zeigen dort, wie sie durch Sonnenbrand vermeintlich ihre unreine Haut bekämpfen. Wie Apothekenteams zu Akne aufklären können.

Akne nervt. Hautunreinheiten und Pickel können vor allem bei jungen Menschen einen hohen Leidensdruck erzeugen. Mehr als die Hälfte der Betroffenen berichtet von einem verminderten Selbstwertgefühl, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK ergab. Gerade Jugendliche suchen oft in sozialen Netzwerken nach Rat und Therapien: Ein aktueller TikTok-Trend verspricht, dass absichtlich herbeigeführter Sonnenbrand Akne verbessern soll. 

Sonnenbrand gegen Pickel? 

Darum geht es: In Videos zeigen Jugendliche und junge Erwachsene, wie sie ohne UV-Schutz mit leuchtend rotem Gesicht und verbranntem Rücken in der Sonne liegen. Durch absichtlich herbeigeführten Sonnenbrand wollen sie Pickel, Mitesser und große Poren behandeln – ein gefährlicher Trend. 

Zwar haben Untersuchungen gezeigt, dass UV-Strahlen tatsächlich antientzündlich und antibakteriell wirken und so einen kurzzeitigen positiven Effekt gegen Akne haben können. Auch das mit Hilfe von Sonne produzierte Vitamin D kann das Hautbild verbessern. Doch Sonnenbrand lässt die Haut nicht nur schneller altern. Es erhöht außerdem das Hautkrebsrisiko und kann eine dauerhafte Pigmentstörung auslösen. UV-Strahlung auf ungeschützter unreiner Haut lässt außerdem die oberen Hautschichten verhornen. Das behindert den Talgabfluss weiter und verschlimmert die Akne sogar. 

Tipps: Was wirklich bei Akne hilft 

Als Apothekerin und Apotheker oder als PTA empfiehlt es sich, Kundinnen und Kunden mit Akne entsprechend zu beraten und mit folgenden Informationen zu versorgen: 

  • Obwohl einige Akne-Präparate mittlerweile frei verkäuflich sind, sollten Betroffene eine Behandlung nicht auf eigene Faust beginnen. Besser ist es, vorher eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufzusuchen.  

  • Die Wirkstoffe Benzoylperoxid, Azelainsäure und Salicylsäure reduzieren Verhornungen, wirken antientzündlich und können so Akne entgegenwirken. 

  • Lokal angewendete Antibiotika-Salben oder -Gele bekämpfen die begleitend auftretenden Infektionen mit Bakterien. 

  • Sogenannte Retinoide können entweder örtlich aufgetragen oder als Tabletten eingenommen werden. Auch sie sind gegen Akne wirksam. 

  • Eine Therapie mit UV-Strahlung, etwa im Solarium, wird von Fachleuten aktuell nicht empfohlen. 

  • Und: Schwere Akne sollte immer ärztlich behandelt werden. 

Um Hautkrebs vorzubeugen, sollte bei Akne ein fett- und ölfreier Sonnenschutz mit mindestens LSF 30 beim Sonnenbad verwendet werden.

Bei Akne Sonnenbrand vermeiden

Hier lesen Sie, warum Sonnenschutz zur Vorbeugung von Hautkrebs immer wichtiger wird.

Sonnenschutz zur Vorbeugung von Hautkrebs
Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.