Apotheken kooperieren für bessere Arbeitsbedingungen
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Apotheken kooperieren für bessere Arbeitsbedingungen

Ein Beispiel, das als Vorbild dienen könnte: Drei Apotheken in Wittingen haben ihre Öffnungszeiten am Wochenende umgestellt – damit die Beschäftigten mehr Freizeit haben.

In Wittingen leben weniger als 11.500 Menschen – ist es tatsächlich nötig, dass in einer Stadt dieser Größe jeden Samstag mehrere Apotheken geöffnet haben? Das fragte sich der Inhaber der Neuen Apotheken. Er ergriff kurzerhand die Initiative und sprach mit seinen Kollegen: Zwei der drei kooperierenden Apotheken schließen nun samstags ihre Türen. Die Apotheker vereinbarten, dass künftig nur noch einer von ihnen am Samstag Kunden und Kundinnen bedient.  

Für die Arbeitgeber stand dabei die Zufriedenheit der Beschäftigten im Vordergrund. Diese hätten samstags im Wechsel arbeiten müssen und könnten sich nun über zusätzliche freie Wochenenden freuen. Der Apotheker sieht das als einen wichtigen Baustein an, um langfristig Personal zu binden – und wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn die nächste Generation steht bei ihm schon in den Startlöchern: Seine Tochter arbeitet ebenfalls als Apothekerin und möchte den Betrieb später übernehmen. 

Erfolgreicher Modellversuch 

Im Sommer sind die Apotheken mit den wechselnden Öffnungszeiten gestartet und haben ihre Kunden und Kundinnen über Aushänge und mündlich informiert. Bereits jetzt steht fest, dass es dauerhaft bei dieser Regelung bleiben soll. Denn die Umsätze haben sich kaum verändert, da die meisten Menschen verständnisvoll reagierten und ihrer Stammapotheke treu geblieben sind. Die Lage der Apotheken ist ein weiterer Pluspunkt: Wer vor einer geschlossenen Tür steht, erreicht die jeweils geöffnete Apotheke zu Fuß. 

Tipp für PTA und PKA 

Dieses Beispiel lässt sich auf viele Regionen übertragen. Außerdem zeigt es, dass ein wenig Kreativität die Zufriedenheit der Beschäftigten erhöhen kann. Sammeln Sie doch mit Kollegen und Kolleginnen Ideen, die Ihnen den Arbeitsalltag angenehmer gestalten würden. Eventuell macht es Sinn, sich dafür auch mit dem Team der Konkurrenz auszutauschen – um gemeinsam neue Wege zu gehen. 

Apotheken kooperieren für bessere Arbeitsbedingungen

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Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.