Analyse: Steigende Ausbildungsvergütungen für MFA
Zwischen 2020 und 2023 haben sich die Gehälter für angehende Medizinische Fachangestellte erhöht. Doch das Interesse an der Ausbildung sank.
Zwischen 2020 und 2023 sind die Gehälter für Auszubildende in medizinischen Fachberufen um etwa sieben Prozent in die Höhe geklettert. Laut dem aktuellen Ausbildungsreport des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) verdienen MFA im ersten Lehrjahr durchschnittlich 939 Euro monatlich, im zweiten Jahr 1.011 Euro und im dritten Jahr 1.086 Euro. Im Vergleich liegt diese Gruppe am unteren Ende der Gehaltsskala – insgesamt sind die Vergütungen für Auszubildende in anderen freien Berufen um durchschnittlich 14 Prozent gestiegen. Das trifft unter anderem auf Zahnmedizinische und Tiermedizinische Fachangestellte zu.
Das BIBB berücksichtigt in seiner Analyse auch Praxen, die übertarifliche Gehälter zahlen. Das erklärt, warum der Durchschnittswert über der tariflich vereinbarten Vergütung liegt. Außerdem sind die aktuellen Erhöhungen noch nicht mit eingeflossen: Die Tarifparteien hatten im vergangenen Jahr höhere Gehälter für Auszubildende beschlossen: Seit Januar 2025 erhalten sie im ersten Jahr 1.000 Euro, im zweiten Jahr 1.100 Euro und im dritten Jahr 1.200 Euro monatlich. Für das Jahr 2026 steht eine weitere Erhöhung um jeweils 50 Euro im Monat an.
Sinkende Azubi-Zahlen
Bei den Zahlen vom BIBB handelt es sich um eine neutrale Datenerhebung, bei der keine weiteren Hintergründe abgefragt wurden. Die niedrigen Steigerungsraten (im Vergleich zu den anderen freien Berufen) gehen jedoch Hand in Hand mit einem sinkenden Interesse an der MFA-Ausbildung: Im Jahr 2023 wurden bundesweit nur 16.920 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. 2024 ging setzte sich der Abwärtstrend fort: Die Zahl der frisch gestarteten Azubis lag bei 16.275.
Ob Praxen, die übertariflich zahlen, mehr Bewerbungen für ihre Ausbildungsplätze erhalten, geht aus dem Report und der Ausbildungsstatistik nicht hervor.