Aktuelle Analyse zeigt die tatsächliche Verteilung der Apotheken
Ist der Rückgang der Apotheken wirklich ein Problem, oder gibt es an manchen Orten sogar zu viele? Eine Analyse entschlüsselt die Apothekenlandschaft.
Die aktuellen Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) sind deutlich: Zum Ende des ersten Quartals 2023 gab es in Deutschland 17.939 Apotheken. So wenige waren es zuletzt vor über 40 Jahren, wobei die Einwohnerzahl damals noch niedriger war – derzeit kommen weniger als 22 Apotheken auf 100.000 Menschen. Im europäischen Durchschnitt sind es 32 Apotheken. Eine wichtige Ursache für diesen Rückgang ist der zunehmende Umsatz der Online-Apotheken.
Eine aktuelle Analyse der Deutschen Apothekerzeitung (DAZ) entschlüsselt die tatsächliche Verteilung der Apotheken.
So sieht die Apotheken-Landschaft aus
Im bundesweiten Durchschnitt braucht eine Person sieben Minuten, um mit dem Auto zur nächsten Apotheke zu fahren.
Die regionalen Unterschiede sind jedoch groß: In dünn besiedelten Gegenden, etwa in Mecklenburg-Vorpommern, in Brandenburg, im nördlichen Sachsen-Anhalt sowie im Süden Bayerns, sind die Fahrtzeiten deutlich länger. Durch die hohe Apothekendichte in größeren Städten entsteht ein statistischer Mittelwert, der ein anderes Bild vermittelt.
Schwierig ist die Versorgung mit Notapotheken in ländlichen Regionen: In Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern und Einwohnerinnen sind mehr als 20 Prozent der Anfahrtswege länger als 20 Kilometer.
Dafür ist die Apothekendichte an vielen belebten Orten sehr hoch. Die DAZ-Analyse zeigt: 511 Apotheken haben sehr große Konkurrenz, nämlich mindestens sieben weitere Apotheken in einem Umreis von 500 Metern. Beispielsweise am Münchner Marienplatz sind es 36 Apotheken in einem Radius von nur einem Kilometer.
Anders gesagt: Während an manchen Standorten die Versorgung sehr gut ist, ist sie an anderen Orten bereits jetzt stark gefährdet.
Quellen:
Hier finden Sie praxisnahe Unterstützung rund um die Wundversorgung im Apothekenalltag.
Die DRACO Apothekenwelt