Achtung: Die Asiatische Tigermücke kommt!
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Achtung: Die Asiatische Tigermücke kommt!

Die Steckmückenart profitiert vom Klimawandel und kann gefährliche Krankheiten übertragen. Apothekenteams sollten das Thema Mückenschutz in den Vordergrund stellen.

Wärmeliebende Tiere- und Pflanzenarten können sich dank der steigenden Temperaturen besser ausbreiten: Das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLG) erwartet eine Verbreitung der Asiatischen Tigermücke in nördlichen Regionen Deutschlands. Ein Experte des NLG weist darauf hin, dass die Mücke bereits in verschiedenen Bundesländern nachgewiesen wurde und voraussichtlich künftig häufiger vorkommt. 

Diese Stechmückenart ist tagsüber aktiv und kann Erreger übertragen, die zu gefährlichen Krankheiten wie Dengue-Fieber oder der tropischen Infektionskrankheit Chikungunya führen. Auch Fachleute des Robert-Koch-Instituts gehen von einer weiteren Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke in Deutschland aus und warnen: Es besteht die Möglichkeit, dass infizierte Mücken Viren von einem Menschen auf den nächsten übertragen. Bereits im Frühjahr wurden zahlreiche Denguefieber-Fälle bei Reiserückkehrern festgestellt.  

Ideales Mückenwetter 

In Niedersachsen findet eine systematische Überwachung von Stechmücken an verschiedenen Standorten statt. Das Beobachtungsgebiet wurde kürzlich erweitert, um potenzielle Einschleppungsorte der Tigermücke zu erfassen. Dazu gehören Gebiete mit starkem Warenverkehr, Blumenhandel oder Seehäfen, auch in Grenznähe zu den Niederlanden. Künftig sollen Bürger und Bürgerinnen sogar verdächtige Mücken zur Untersuchung einsenden können.  

Die derzeitigen Wetterbedingungen begünstigen die Vermehrung verschiedener Mückenarten. Denn nach den intensiven Niederschlägen der vergangenen Wochen sind Regentonnen, Teiche und Bachläufe gut gefüllt. In Kombination mit der aktuellen Wärme entsteht ein perfektes Mückenklima – das gilt auch für heimische Arten. 

Tipps für PTA und PKA 

Präsentieren Sie Freiwahl-Produkte zum Mückenschutz offensiv und weisen Sie im Beratungsgespräch darauf hin, dass die Belastung durch Mücken aktuell groß ist.  
In Bezug auf die Asiatische Tigermücke gilt: Sensibilisieren Sie Kunden und Kundinnen für dieses Thema, ohne Panik zu verbreiten. Sinnvoll kann es beispielsweise sein, potenzielle Brutflächen wie Regentonnen mit einem Mückengitter zu versehen und entsprechende Vorrichtungen auch an den Fenstern zu installieren. 

Achtung: Die Asiatische Tigermücke kommt!
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Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.