Achtung: Das aktuelle Wetter begünstigt Zecken
Zecken sind jetzt besonders aktiv und können Krankheiten übertragen. Beschäftigte in Gesundheitsberufen sollten das Thema Zeckenschutz aktiv kommunizieren.
Zecken lieben ein Wetter mit durchschnittlichen Temperaturen und mindestens zwei- bis dreimal die Woche Regen – so wie jetzt. Der Juni ist daher ein Monat mit sehr hoher Zecken-Aktivität. Vor allem Menschen, die viel in der Natur unterwegs sind, sollten vorsorgen. Denn die Stiche der Gemeinen Holzböcke, wie die häufigste europäische Zeckenart heißt, sind nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich.
Welche Krankheiten können Zecken übertragen?
Zecken sind Überträger einer Vielzahl von Infektionskrankheiten. In Deutschland zählen dazu vor allem die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Borreliose, verursacht durch das Bakterium Borrelia burgdorferi, tritt bundesweit auf. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts werden drei Prozent der 3- bis 6-Jährigen und sieben Prozent der 14- bis 17-Jährigen mindestens einmal von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen.
Anders sieht es mit der FSME aus, bei der es sich um eine Virus-Erkrankung handelt. Sie konzentriert sich hauptsächlich auf den süddeutschen Raum. Das Robert Koch-Institut veröffentlicht jährlich eine Karte der hauptsächlichen Endemiegebiete. Sinnvoll ist es, wenn Apothekenteams sowie MFA Menschen in den entsprechenden Regionen auf die Möglichkeit einer FSME-Impfung hinweisen. Sie greift zwar erst fürs Folgejahr, doch jetzt, in der Hauptsaison der Zeckenstiche, haben viele Patienten und Patientinnen eine größere Bereitschaft, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Vor Zecken schützen
Zusätzlich können Sie Patienten und Patientinnen beziehungsweise Kunden und Kundinnen wichtige Tipps zum Schutz vor den Insekten nennen: Beim Aufenthalt in hohem Gras, Gebüsch oder Unterholz ist es wichtig, geschlossene Kleidung zu tragen und die (lange) Hose in die Socken zu stecken, damit es die Zecken schwerer haben, an die Haut zu gelangen.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, Repellentien auf Haut und Kleidung zu verteilen. Dabei gilt es jedoch zu bedenken, dass diese ihre Wirkung nur zeitlich begrenzt entfalten.
Nach einem Aufenthalt im Freien sollte der Körper, auch bei Kindern, gründlich nach Zecken abgesucht und diese sofort entfernt werden. Bevorzugte Stichstellen sind Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehle. Helle Kleidung erleichtert es Ihnen übrigens, die Zecken zu entdecken.
So entfernen Sie Zecken
Mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungsinstrument fassen Sie die Zecke nahe der Hautoberfläche an ihren Mundwerkzeugen und ziehen sie langsam heraus. Keinesfalls darf die Zecke vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden, da dies das Tier reizt und zur Abgabe von Speichel und möglichen Infektionserregern führen kann. Anschließend sollten Sie die Wunde sorgfältig desinfizieren. Steht kein Zeckenentfernungsinstrument oder Desinfektionsmittel zur Verfügung, sollte Sie die Zecke dennoch herausziehen, zur Not mit den Fingernägeln. Das kann den Übergang von Krankheitserregern in den Körper verhindern.
Tipps für Teams in Apotheken und Arztpraxen
In Apotheken sind Repellentien und Zeckenzangen Freiwahl-Produkte, die Sie jetzt deutlich sichtbar platzieren und bewerben sollten. Hier finden Sie weitere Infos zum Thema kundenorientierte Freiwahlgestaltung.
Für MFA in Arztpraxen steht das Thema Informationsmaterialien im Vordergrund. Der Borreliose Bund stellt beispielsweise Poster zur Aufklärung von Kindern bereit sowie ein Poster für Erwachsene. Darauf gibt es ein Freitextfeld, in das Sie Angebote oder Infos der Praxis eintragen können.
Quellen
Unsere Wundexpertin liefert MFA am 20. Juni alle wichtigen Infos zum Thema Zecken. Melden Sie sich jetzt für die kostenfreie Online-Veranstaltung an!
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