Achtung: Antibiotika-Resistenzen nehmen weiter zu
 - Arztpraxis

Achtung: Antibiotika-Resistenzen nehmen weiter zu

Keime, die gegen viele Antibiotika resistent sind, stellen eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen dar, und ihre Zahl hat in Europa zugenommen. Als MFA können Sie einen sensiblen Umgang mit Antibiotika unterstützen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die europäische Behörde European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) überwachen gemeinsam die Entwicklung der Antibiotika-Resistenzen. Ihr aktueller Bericht ist alarmierend. In 13 europäischen Ländern sind mehr Keime als in den Jahren zuvor gezählt worden, die gegenüber vielen Antibiotika resistent sind.

Generell sei die Situation der Antibiotikaresistenzen laut ECDC nach Bakterienart und mikrobieller Gruppe sehr unterschiedlich. Geografisch gesehen gibt es ein Nord-Süd- und ein West-Ost-Gefälle der Resistenzen. Das heißt: Die Resistenzen nehmen Richtung Süden und Richtung Osten zu.
 

Das können Sie als MFA tun

Das größte Problem besteht darin, dass Antibiotika zu häufig (und oft unnötig) verschrieben würden. Aufklärung der Patienten und Patientinnen kann dazu beitragen, die Zahl der Verordnungen zu reduzieren. Denn vielen Menschen ist zum Beispiel nicht bewusst, dass Antibiotika gegen Viren nichts ausrichten und nur bei bakteriellen Erkrankungen zur Behandlung sinnvoll sein können. Außerdem bekommt der Organismus meistens auch Bakterien selbst in den Griff. Anders gesagt: Auf Hilfe von außen durch Antibiotika kann oftmals verzichtet werden.

Die Entscheidung über eine Antibiotika-Verordnung ist Aufgabe des Arztes oder der Ärztin. Allerdings gibt es Patienten und Patientinnen, die Antibiotika regelrecht einfordern, weil sie überzeugt sind, diese zu brauchen – vielfach stellen sie ihre Beschwerden anders oder dramatischer dar, um eine entsprechende Verordnung zu erreichen.

Aufklärung kann in solchen Fällen helfen. Besprechen Sie mit der Praxisleitung, ob Sie ein Aufklärungsplakat aufhängen dürfen. Eine entsprechende Datei stellt die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung zum kostenlosen Download bereit.

Eine weitere Möglichkeit sind Flyer, die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung angeboten werden. Wenn die Praxisleitung die Kosten für den Flyerdruck nicht investieren möchte, können Sie die Unterlagen auch im DIN-A-4-Format ausdrucken (beidseitig), per Hand falten und im Wartezimmer auslegen.

Achtung: Antibiotika-Resistenzen nehmen weiter zu