7-Punkte-Plan des BVMed: Mit Technik gegen den Pflegenotstand?
Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat ein Diskussionspapier veröffentlicht, um die Pflege zu stärken. Es schlägt sieben Maßnahmen vor, die das Berufsfeld „Pflege” attraktiver machen und Pflegefachkräfte entlasten sollen. Was steht drin?
Deutschland fehlen Pflegefachkräfte in der ambulanten und stationären Behandlungspflege sowie für die Langzeitpflege – mit gravierenden Folgen für die Gesundheitsversorgung. So weit so bekannt. Der Bundesverband der Medizintechnologie (BVMed) hat jetzt verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, die das Berufsfeld „Pflege” auf allen Ebenen stärken sollen.
Sie setzen vor allem auf moderne Medizintechnik und digitale Anwendungen. Die Maßnahmen sollen Ihre Arbeit als Pflegefachkraft erleichtern und wertvolle Zeit und Arbeitskraft sparen. Der Verband empfiehlt gezielte Technologie-Schulungen für den optimalen Einsatz im Pflegealltag.
Diese Maßnahmen stehen im 7-Punkte-Diskussionspapier:
- Ein neues Investitionsprogramm „Pflegeunterstützende Technologien“ soll die Entwicklung neuer Technologien und Produkte vorantreiben.
- Mehr Pflege-entlastende Maßnahmen: Das im letzten Jahr für Krankenhäuser eingeführte Pflegebudget könnte auch für technische Lösungen verwendet werden.
- Die Definition für Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) wird auf digitale Hilfsmittel ausgeweitet. Der Verband fordert zudem mehr Mittel für das elfte Sozialgesetzbuch (SGB XI), das die Leistungen der Pflegeversicherung festlegt. Ziel ist, diese auf die stationäre Pflege auszuweiten.
- Eine Initiative „Attraktiver Arbeitsplatz Pflege“ soll Gesundheitseinrichtungen auszeichnen, die in puncto technische Ausstattung, Weiterbildung, Gesundheitsförderung oder Arbeitsschutz besonders modern und gut sind.
- Pflegefachkräfte sollen in neuen, bundesweit einheitlichen Weiterbildungen in den Schwerpunkten Digitalisierung und Technologie geschult werden.
- Neue Versorgungskonzepte sollen Pflegefachkräfte stärken. Der BVMed empfiehlt, die Konzepte im fünften Sozialgesetzbuch zu verankern (SGB V). Das SGB V fasst die Bestimmungen zur gesetzlichen Krankenversicherung zusammen.
- Ein Dialogforum „Interprofessionelle Zusammenarbeit“ soll alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen an einen Tisch bringen. Hier wird darüber gesprochen, wie die Aufgaben künftig anders verteilt werden. Auch die Rolle von Pflegefachkräften kann hier neu definiert werden.
Die empfohlenen Maßnahmen schließen neben Pflegefachkräften auch pflegende Angehörige und Anbieter von Hilfsmitteln ein, um die Pflege insgesamt zu stärken und Sie als Pflegefachkraft zu entlasten.