Arztpraxen werden digitaler – was als MFA auf Sie zukommt
Elektronische AU und Patientenakte, eRezept und DiGA – die Digitalisierung in der Praxis schreitet voran. MFA sollten sich frühzeitig damit beschäftigen.
Manche Praxen sind bei der Digitalisierung schon weit, andere bereiten sich noch auf die Umstellung vor. E-Health stellt nicht nur die technische Infrastruktur, sondern auch alle Mitarbeitenden vor neue Herausforderungen. Als MFA sollten Sie sich schon jetzt auf die kommenden Anforderungen im Arbeitsalltag vorbereiten.
Worum geht es?
eRezept: Seit Jahresbeginn läuft die bundesweite Testphase, ab dem 1. September startet in Schleswig-Holstein und in der Region Westfalen Lippe die stufenweise Einführung des eRezepts. Der gesamte Prozess von der Rezeptausstellung bis zur Einlösung in der Apotheke läuft dann digital. Allerdings zunächst nur für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Zum Beispiel Hilfsmittel, Verbandstoffe und Heilmittel werden erst zu einem späteren Zeitpunkt ins System der eRezepte integriert. Hier finden Sie weitere Infos zum Thema eRezept.
Elektronische AU: Seit dem 1. Juli müssen Arztpraxen die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für ihre Patientinnen und Patienten elektronisch an die Krankenkassen senden. Ab 2023 sollen auch die Arbeitgeber miteinbezogen werden. Für das Verfahren wird eine spezielle Technik-Infrastruktur benötigt. Alles Wichtige zur eAU finden MFA hier.
Die elektronische Patientenakte (ePA) können alle gesetzlich Versicherten schon seit letztem Jahr von ihrer Krankenkasse erhalten. Als zentrales Element der vernetzten Gesundheitsversorgung sollen darin alle gewünschten medizinische Befunde und Informationen aus Untersuchungen gespeichert werden. Hier haben wir Ihnen Hintergrundinformationen zur ePA zusammengestellt.
DiGA, Digitale Gesundheitsanwendungen, sind Apps auf Rezept. Geeignete Gesundheits- oder Medizin-Apps bekommen gesetzlich Versicherte bei Krankheiten, Verletzungen oder Behinderungen verordnet. Sie sollten sich einen Überblick über DiGA verschaffen.
Tipp: Online-Schulungen
Informieren Sie sich regelmäßig auf den Websites Ihrer zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) über Online-Schulungen zur Digitalisierung. Die KVen der Länder haben unterschiedliche, oft kostenlose Angebote im Programm, die sich in der Regel auf konkrete Themenbereiche beziehen, etwa: „Die Krankschreibung wird digital – Eine Einführung zum Start der elektronischen AU“. Das Gleiche gilt für die Privatärztliche Verrechnungsstelle.
Kostenlose digitale Schulungen bieten auch verschiedene Krankenkassen an. Falls Sie Ihre IT-Kenntnisse grundlegend ausbauen wollen, sollten Sie mit Ihren Vorgesetzten besprechen, ob eine kostenpflichtige Weiterbildung bei einem kommerziellen Anbieter infrage käme. Dort können Sie in mehreren Unterrichtseinheiten Ihr Wissen vertiefen – damit Sie perfekt auf die Digitalisierung vorbereitet sind.