Musterklausur Betriebsorganisation und -verwaltung
Multiple Choice-Musterklausur Betriebsorganisation und -verwaltung der Ärztekammer Niedersachsen, März 2016, für die schriftliche Abschlussprüfung der Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten (MFA).
Personal der Musterpraxis
In der Berufsausübungsgemeinschaft Dres. Kammer/Hausen arbeiten neben Ihnen noch folgende nichtärztliche Mitarbeiter.
Vollzeitkräfte:
Angelika Seifert, 42 Jahre
Ayse Yildiz, 22 Jahre
Teilzeitkraft:
Sina Wolter, 31 Jahre
Auszubildende:
Marie Sommer, 16 Jahre (1. Ausbildungsjahr)
Swetlana Sobota, 19 Jahre (2. Ausbildungsjahr)
Paul Jung, 20 Jahre (3. Ausbildungsjahr)
Reinigungskraft:
Doris Meier
Die Ausbildungs- und Arbeitsverträge für die Medizinischen Fachangestellten wurden auf der Grundlage der gültigen Tarifverträge abgeschlossen.
Frage 1
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Behandlungsvertrag abzuschließen.
Stellen Sie fest, in welchem Fall ein Behandlungsvertrag zustande gekommen ist.
(A) Der Patient Robert Retfort hinterlässt auf dem Anrufbeantworter der Praxis die Nachricht, dass er um einen Hausbesuch bittet.
(B) Sabine Schmerzig erscheint mit akuten Schmerzen unangemeldet gegen Abend nach der Sprechstunde. Herr Dr. Kammer ist bereits zu Hausbesuchen unterwegs.
(C) Ein neuer Patient betritt die Praxis, setzt sich ins Wartezimmer, überlegt es sich aber anders und verlässt die Praxis wieder.
(D) Marie Sommer sitzt an der Anmeldung und vergibt am Telefon einen Behandlungstermin an Frau Küppers.
(E) Herr Dr. Kammer besucht einen seiner Patienten, der schon lange im Krankenhaus liegt.
Antwort
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Jetzt entdeckenFrage 2
Die Privatpatientin Frau Küppers sucht erstmalig wegen Kreislaufbeschwerden die Praxis von Herrn Dr. Kammer und Frau Dr. Hausen auf.
Stellen Sie fest, welche Pflicht sich für Frau Küppers als Privatpatientin aus dem Behandlungsvertrag ergibt.
(A) Die Fürsorgepflicht
(B) Die Haftpflicht
(C) Die Sorgfaltspflicht
(D) Die Zahlungspflicht
(E) Die Zeugnispflicht
Antwort
Frage 3
Swetlana Sobota ist heute für die Anmeldung zuständig.
Stellen Sie fest, in welcher Situation Swetlana Sobota eine verbale Kommunikation verwendet.
(A) Sie verdreht genervt die Augen, als Herr Müller die Praxis betritt.
(B) Sie lächelt Herrn Ferber an und fragt ihn nach seiner elektronischen Gesundheitskarte.
(C) Sie errötet und wendet sich verlegen ab, als Herr Özel sie als beste MFA der Praxis bezeichnet.
(D) Sie dreht sich verärgert um und beginnt Karteikarten zu sortieren, als sie von Frau Döhre beschimpft wird.
(E) Sie beugt sich zu der kleinen Leonie herab und lächelt diese freundlich an.
Antwort
Frage 4
Herr Dr. Kammer und Frau Dr. Hausen möchten, dass alle Mitarbeiterinnen gängige englisch-medizinische Fachbegriffe übersetzen können.
Stellen Sie fest, in welchem Fall der Begriff „Disease Management Program” korrekt übersetzt worden ist.
(A) Früherkennungsuntersuchungen
(B) Behandlungsplan für chronisch kranke Patienten
(C) Rückenschulung
(D) Wiedereingliederungsmaßnahmen nach Erkrankung
(E) Mitarbeiterschulung
Antwort
Frage 5
Die Auszubildende Marie Sommer begleitet Herrn Dr. Kammer zu einem Hausbesuch bei Frau Schulz. Diese ist mit ihrer gesundheitlichen und familiären Situation unzufrieden.
Sie weint und fragt mehrfach, wie es nun weitergehen solle. Marie Sommer sagt: „Nun beruhigen Sie sich doch erst mal, das ist doch alles halb so schlimm. Vielen geht es so wie Ihnen.“
Stellen Sie den Kommunikationsfehler fest, der Marie Sommer in dieser Situation unterlaufen ist.
(A) Bagatellisieren
(B) Legalisieren
(C) Moralisieren
(D) Verkomplizieren
(E) Distanzieren
Antwort
Frage 6
Marie Sommer hat im Qualitätsmanagement-Ordner ein Formular ohne Bezeichnung gefunden. Sie fragt Frau Wolter, worum es sich bei diesem Formular handelt.
Stellen Sie die richtige Aussage von Frau Wolter fest.
(A) „Bei diesem Formular handelt es sich um die Arbeitsanweisung Arbeitssicherheit.“
(B) „Bei diesem Formular handelt es sich um die Checkliste Arbeitssicherheit.“
(C) „Bei diesem Formular handelt es sich um die Verfahrensanweisung Arbeitssicherheit.“
(D) „Bei diesem Formular handelt es sich um die Prozessbeschreibung Arbeitssicherheit.“
(E) „Bei diesem Formular handelt es sich um das Sicherheitsdatenblatt Arbeitssicherheit.“
Antwort
Frage 7
Es gibt verschiedene Arbeitszeitmodelle. Marie Sommer fragt Frau Wolter, welche ihrer Kolleginnen Teilzeit arbeitet.
Stellen Sie fest, in welchem Fall Frau Wolter die richtige Antwort gibt.
(A) „Kollegin A arbeitet nach Tarifvertrag regelmäßig 25 Stunden die Woche.“
(B) „Kollegin B hat in einem gewissen Rahmen frei geregelte Arbeitszeiten.“
(C) „Kollegin C arbeitet nach einem bestimmten Zeitplan zu versetzten Zeiten.“
(D) „Kollegin D hat ihre Stundenzahl von 38,5 Stunden pro Woche auf 20 reduziert, um sich auf ihren Ruhestand vorzubereiten.“
(E) „Kollegin E arbeitet regelmäßig und verdient 430 Euro im Monat.“
Antwort
Frage 8
Das Sozialgesetzbuch V trifft u. a. Aussagen zum Qualitätsmanagement (QM).
Stellen Sie anhand des Auszuges aus dem Gesetzestext die korrekte Aussage fest.
(A) Jeder Arzt ist verpflichtet, einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement einzuführen und weiterzuentwickeln.
(B) Jeder niedergelassene Arzt ist verpflichtet, sich an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung zu beteiligen.
(C) Jeder Vertragsarzt ist verpflichtet, einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement einzuführen, die Beteiligung an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung ist freiwillig.
(D) Jedes medizinische Versorgungszentrum ist verpflichtet, sich an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung zu beteiligen.
(E) Jedes Krankenhaus ist von der Verpflichtung befreit, einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement einzuführen und weiterzuentwickeln.
Antwort
Frage 9
Frau Wolter erläutert Ihnen, welche Informationen im Praxismarketing erlaubt sind.
Stellen Sie die zutreffende Informationsart fest.
(A) Herabsetzende Informationen
(B) Anpreisende Informationen
(C) Irreführende Informationen
(D) Sachangemessene Informationen
(E) Vergleichende Informationen
Antwort
Frage 10
Herr Dr. Kammer und Frau Dr. Hausen möchten in ihrer Praxis das Recall-System einführen.
Stellen Sie die korrekte Aussage zum Recall-System fest.
(A) Der Recall ermöglicht Herrn Dr. Kammer und Frau Dr. Hausen, die täglich geführten Telefonate des Praxisteams nachzuvollziehen.
(B) Beim Recall erinnern die Praxismitarbeiter die Patienten an Angebote bei IGe-Leistungen.
(C) Beim Recall erkundigen sich die Praxismitarbeiter, ob die Patienten mit dem letzten Besuch bei Herrn Dr. Kammer oder Frau Dr. Hausen zufrieden waren.
(D) Beim Recall werden Patienten an regelmäßige Untersuchungstermine erinnert.
(E) Beim Recall erhalten Herr Dr. Kammer und Frau Dr. Hausen einen Überblick über ihre ausgestellten Rezepte.
Antwort
Frage 11
Am ersten Tag des neuen Quartals lesen Sie gemeinsam mit Frau Wolter von den wartenden Patienten die Gesundheitskarten (EGK) ein.
Stellen Sie fest, von welchem Patienten Sie die EGK erbitten müssen.
(A) Christian Wolf (52 Jahre, Signal) lässt aufgrund einer Thrombose regelmäßig alle 14 Tage seine Gerinnungswerte von Frau Dr. Hausen kontrollieren.
(B) Emma Wollherr (9 Jahre, TK, in Begleitung ihrer Mutter) wird von Frau Dr. Hausen wegen eines Sturzes im Sportunterricht behandelt.
(C) Peter Lustig (36 Jahre, BKK Scheufelen) war bereits an diesem Vormittag bei seinem Hautarzt in Behandlung.
(D) Petra Gerster (53 Jahre, Audi BKK); die hat sich soeben bei der Arbeit im Fernsehstudio an einem Beleuchtungselement eine Brandwunde zugezogen. Diese soll Herr Dr. Kammer versorgen.
(E) Henrike Buddemann (34 Jahre, Debeka) wird wegen eines Abszesses behandelt.
Antwort
Frage 12
Herr Dr. Kammer bittet Swetlana Sobota, einen Brief per Post-Express mit der Post zu verschicken. Die Versandart ist ihr nicht bekannt, sie fragt daher Paul Jung um Rat.
Stellen Sie die korrekte Aussage zur Versandart Post-Express fest.
(A) Von der Post werden hierbei Geldbeträge für einen bestimmten Absender von dem Empfänger eingezogen.
(B) Die Übergabe des Briefes oder des Pakets wird durch den Empfänger bescheinigt.
(C) Die Post bescheinigt den Einwurf in den Briefkasten des Empfängers.
(D) Das ist die Eilzustellung der Deutschen Post AG, die für Briefe und Pakete vereinbart werden kann.
(E) Die Sendung wird nur dem Empfänger persönlich oder einer von ihm besonders bevollmächtigten Person ausgehändigt.
Antwort
Frage 13
Dokumente werden in der Arztpraxis unterschiedlich archiviert. Karteikarten werden unter anderem nach dem alphabetischen Ordnungssystem sortiert.
Stellen Sie fest, welche Patientenkarteikarte nach dem alphabetischen Ordnungssystem hinter Herrn Joachim Sortier-Pont korrekt wegsortiert werden muss.
(A) Jürgen Sommer
(B) Gertrud Sortier
(C) Melanie Spar
(D) Sophie Sont-Meier
(E) Emma Sorty
Antwort
Frage 14
Auf der Medizinmesse kommt Herr Dr. Kammer mit einem Anbieter von Ultraschallgeräten für Arztpraxen ins Gespräch. Angeboten werden neben 3D- auch 4D-Geräte. Der Firmenvertreter bietet diese Produkte zum einmaligen Messerabatt von 25 Prozent an.
Stellen Sie die korrekte Aussage zu einem mündlichen Angebot fest.
(A) Das mündlich gemachte Angebot muss innerhalb von 48 Stunden angenommen werden.
(B) Das mündlich gemachte Angebot muss sofort, d. h. im Laufe des Gesprächs, angenommen werden.
(C) Das mündlich gemachte Angebot muss innerhalb von einer Woche schriftlich angenommen werden.
(D) Das mündlich gemachte Angebot muss nach der Messe erneut telefonisch angeboten werden.
(E) Das mündlich gemachte Angebot muss bis zum Messeende aufrechterhalten werden.
Antwort
Frage 15
Herr Dr. Kammer möchte, dass der Rechnungsbetrag bei Fälligkeit vom Praxiskonto abgebucht wird.
Stellen Sie den korrekten Zahlungsvorgang fest.
(A) Er zahlt mit seiner Geldkarte.
(B) Er zahlt mit seiner Kreditkarte.
(C) Er zahlt den Rechnungsbetrag bar beim Firmenvertreter noch auf der Medizinmesse.
(D) Er erteilt eine Einzugsermächtigung.
(E) Er wird den Rechnungsbetrag online überweisen
Antwort
Frage 16
Herr Dr. Kammer bestellt auf der Medizinmesse bei der Firma Medimöbel-Praxisausstattung GmbH zwei neue Karteischränke. In Bezug auf die Anlieferung der Schränke wurde „Lieferung ab Werk“ vereinbart.
Stellen Sie die korrekte Bedeutung der Bezeichnung „Lieferung ab Werk“ fest.
(A) Die Praxis trägt keine Beförderungskosten, da diese komplett vom Verkäufer übernommen werden müssen.
(B) Die Praxis trägt die Beförderungskosten ab der Empfangsstelle, bis zur Empfangsstelle trägt diese der Verkäufer.
(C) Die Praxis trägt alle anfallenden Beförderungskosten, der Verkäufer trägt keine Kosten.
(D) Die Praxis trägt die Hälfte der Beförderungskosten, die andere Hälfte trägt der Verkäufer.
(E) Die Praxis trägt die Beförderungskosten vom Werk bis zum Verkäufer, die restlichen Kosten liegen beim Verkäufer.
Antwort
Frage 17
Der Hersteller der Karteischränke hatte Herrn Dr. Kammer die Lieferung für den 30. April des Jahres fix zugesagt.
Stellen Sie fest, an welchem Tag der Hersteller in Lieferungsverzug gerät.
(A) 30. April des Jahres
(B) 01. Mai des Jahres
(C) 15. Mai des Jahres
(D) 31. Mai des Jahres
(E) 01. Juni des Jahres
Antwort
Frage 18
Frau Wolter nimmt in der Anmeldung den Anruf von Frau Müller, der Nachbarin von Frau Giese, entgegen. Sie möchte wissen, wie es Frau Giese bei der Untersuchung ergangen ist und wann sie sie abholen kann.
Stellen Sie fest, in welchem Fall sich Frau Wolter korrekt verhält.
(A) „Sehr geehrte Frau Müller, Sie können Frau Giese jetzt gleich abholen, die Untersuchung ist gut gelaufen.“
(B) „Sehr geehrte Frau Müller, Sie können Frau Giese jetzt gleich abholen, aber zu den Untersuchungsergebnissen kann ich Ihnen nichts sagen.“
(C) „Sehr geehrte Frau Müller, Frau Giese ist in ca. einer halben Stunde fertig, dann können Sie sie abholen."
(D) „Sehr geehrte Frau Müller, ich darf Ihnen aufgrund der Schweigepflicht keine Auskunft geben.“
(E)„Sehr geehrte Frau Müller, ich darf Ihnen ja eigentlich nichts sagen, aber die Untersuchung ist gut gelaufen und Sie können Frau Giese nach dem Gespräch mit Herrn Dr. Kammer abholen.“
Antwort
Frage 19
In der Berufsausübungsgemeinschaft von Frau Dr. Hausen und Herrn Dr. Kammer wird als EDV-Anlage ein so genanntes Multi-User-System verwendet.
Stellen Sie die korrekte Übersetzung fest.
(A) Zentralrechner-System
(B) Einzelplatz-System
(C) Mehrplatzsystem
(D) Vielbenutzer-System
(E) Netzwerk-System
Antwort
Frage 20
In jüngster Vergangenheit beanspruchen immer mehr Patienten von Frau Dr. Hausen und Herrn Dr. Kammer das Recht auf Einsicht in ihre Krankenakte.
Stellen Sie fest, welche rechtliche Grundlage das Patienteneinsichtsrecht unter anderem regelt.
(A) Grundgesetz (GG)
(B) Approbationsordnung für Ärzte (ÄApprO 2002 )
(C) Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
(D) Bundesärzteordnung (BÄO)
(E) Beurkundungsgesetz (BeurkG)