Musterklausur Behandlungsassistenz

Musterklausur Behandlungsassistenz

Multiple Choice-Musterklausur Behandlungsassistenz der Ärztekammer Niedersachsen, März 2016, für die schriftliche Abschlussprüfung der Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten (MFA).

Personal der Musterpraxis

In der Berufsausübungsgemeinschaft Dres. Kammer/Hausen arbeiten neben Ihnen noch folgende nichtärztliche Mitarbeiter.

Vollzeitkräfte:
Angelika Seifert, 42 Jahre
Ayse Yildiz, 22 Jahre

Teilzeitkraft:
Sina Wolter, 31 Jahre

Auszubildende:
Marie Sommer, 16 Jahre (1. Ausbildungsjahr)
Swetlana Sobota, 19 Jahre (2. Ausbildungsjahr)
Paul Jung, 20 Jahre (3. Ausbildungsjahr)

Reinigungskraft:
Doris Meier

Die Ausbildungs- und Arbeitsverträge für die Medizinischen Fachangestellten wurden auf der Grundlage der gültigen Tarifverträge abgeschlossen.

Frage 1

Die hygienische Händedesinfektion ist eine wichtige Voraussetzung, um sich selbst und Patienten vor Krankheitserregern zu schützen.

Stellen Sie alle Fälle fest, in denen eine hygienische Händedesinfektion nach den Richtlinien des Robert-Koch-Institutes durchgeführt werden muss.

(A) Vor dem Blutdruck messen

(B) Vor einer Wundbehandlung

(C) Vor der Wischdesinfektion einer Behandlungsliege

(D) Nach der Vorbereitung einer Injektion

(E) Vor dem Wegbringen des Mülls

Antwort

Frage 2

Marie Sommer soll nach einer Hygienebelehrung die wichtigsten Aussagen zu Desinfektionsmitteln noch einmal zusammenfassen.

Stellen Sie die korrekte Aussage zu Desinfektionsmitteln fest.

(A) Um die Einwirkzeit zu verkürzen, kann die Konzentration des verwendeten Desinfektionsmittels um das Dreifache erhöht werden.

(B) Die Standzeit einer angesetzten Desinfektionsmittellösung wird nach den Angaben des Herstellers ermittelt.

(C) Wegen der schnelleren Benetzung großer Oberflächen, ist eine Sprühdesinfektion einer Wischdesinfektion vorzuziehen.

(D) Desinfektionsmittel, deren Haltbarkeitsdatum überschritten ist, werden über die Toilette entsorgt.

(E) Desinfektionsmittelkonzentrate für die Flächendesinfektion sollten mit heißem Wasser verdünnt werden.

Antwort

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Frage 3

Zusammen mit dem vorläufigen Entlassungsbericht legt Ihnen Herr Schneider eine Kopie des Protokolls der durchgeführten Koronarangiographie vor. Er versteht nicht, wie man mit einem Katheter von der rechten Leiste aus bis zu den Herzkranzgefäßen in der linken Brustseite gelangen kann.

Stellen Sie fest, welches Gefäß von dem Katheter nach der Leistenarterie und der A. iliaca als nächstes passiert wird.

(A) Bauchaorta

(B) Brustaorta

(C) untere Hohlvene

(D) obere Hohlvene

(E) Aortenbogen

Antwort

Frage 4

Herr Bremke bittet Frau Seifert zudem, ihm einiges zu der Erkrankung COPD zu erklären.

Stellen Sie fest, in welchem Fall Frau Seifert eine korrekte Erklärung gibt.

(A) Bei der COPD sind die Atemwege erweitert.

(B) COPD bedeutet chronisch restriktive Lungenerkrankung.

(C) Bei der COPD verändert sich die Form des Thorax zum Fassthorax.

(D) Bei der COPD wird mehr Sauerstoff in den Körper aufgenommen.

(E) Das Atemzugvolumen bei COPD-Patienten liegt zwischen 1,0 und 1,5 Litern.

Antwort

Frage 5

Bei Frau Becker wurde eine Osteoporose diagnostiziert. Jetzt möchte sie von Ihnen wissen, wie sie sich verhalten soll, damit die Krankheit nicht weiter fortschreitet.

Stellen Sie fest, in welchem Fall Sie Frau Becker die korrekten Informationen geben.

(A) Sie soll mit Frau Dr. Hausen über eine Cortison-Therapie sprechen.

(B) Sie soll mit Frau Dr. Hausen über eine Vitamin-C-Verordnung sprechen.

(C) Sie soll sich viel an der frischen Luft bewegen.

(D) Sie soll viel Fleisch essen und Vitamin B12 Tbl. zu sich nehmen.

(E) Sie soll Mineralwasser mit viel Natrium trinken.

Antwort

Frage 6

Heute kommt Frau Brand zur Kontrolluntersuchung in die Praxis. Zum Ausschluss einer erneuten Blasenentzündung soll ein Harnsediment untersucht werden.

Stellen Sie fest, welcher Arbeitsschritt beim Erstellen eines Harnsedimentes als Erster durchgeführt wird.

(A) Sediment aufschütteln

(B) 3 - 5 min bei ca. 2000 U/min zentrifugieren

(C) Zentrifugenröhrchen mit ca. 10 ml Urin befüllen

(D) Einen mittelgroßen Tropfen auf den Objektträger geben

(E) Zügig dekantieren

Antwort

Frage 7

Es gibt unterschiedliche Blutentnahme-Monovetten für die Blutuntersuchungen.

Musterklausur Behandlungsassistenz 1

Stellen Sie fest, welche Monovette Frau Yildiz für die Entnahme der Nierenwerte zurechtlegen muss.

(A) Serum-Monovette

(B) Citrat-Monovette

(C) Heparin-Monovette

(D) EDTA-Monovette

(E) Fluorid-Monovette

Antwort

Frage 8

Herr Fritz Meyer (63 Jahre; Dauerdiagnosen: terminale Niereninsuffizienz, Hypertonus) kommt zur außerplanmäßigen Blutdruckkontrolle zwischen den Dialyseterminen in die Praxis.

Stellen Sie alle zutreffenden Aussagen zur korrekten Blutdruckmessung bei diesem Patienten fest.

(A) Die Blutdruckmessung erfolgt am Shunt-Arm, da hier die Strömungsgeräusche besonders gut zu hören sind.

(B) Der Puls des Patienten wird an der Vena radialis in Verlängerung des kleinen Fingers getastet.

(C) Die Blutdruckmanschette wird zügig bis zu dem Druckwert aufgepumpt, an dem der Puls nicht mehr tastbar ist.

(D) Zur Messung wird der Manschettendruck zügig um 30 mmHg pro Sekunde abgelassen.

(E) Beim letzten hörbaren Geräusch wird die Höhe des diastolischen Blutruckwertes ermittelt.

Antwort

Frage 9

Der ermittelte Blutdruckwert von Herrn Meyer (s. vorherige Frage) liegt bei 230/120 mmHg. Er klagt inzwischen über Schwindel und Übelkeit. Die Praxis ist derzeit sehr voll. Herr Dr. Kammer ist sehr beschäftigt, Frau Dr. Hausen ist bereits zu Hausbesuchen unterwegs.

Stellen Sie fest, wie Sie sich in dieser Situation korrekt verhalten.

(A) Sie informieren die zuständige Dialyse-Praxis und schicken Herrn Meyer unverzüglich dort hin.

(B) Sie bitten Herrn Meyer, im Wartezimmer Platz zu nehmen und informieren Herrn Dr. Kammer.

(C) Sie verabreichen Herrn Meyer Nitroglycerin-Spray sublingual und schicken ihn nach Hause mit der Empfehlung, sich zu schonen.

(D) Sie lagern Herrn Meyer auf einer Liege mit aufrechtem Oberkörper und informieren Herrn Dr. Kammer.

(E) Sie alarmieren unverzüglich den Rettungsdienst wegen einer hypertensiven Krise, da Herr Meyer als Dialysepatient intensivmedizinisch betreut werden muss.

Antwort

Frage 10

Sie haben bei Notfallpatienten Blutdruck und Puls gemessen.

Stellen Sie fest, welcher der folgenden Notfallpatienten sich im Schockzustand befindet.

(A) Herr Maurer, Puls: 102/min, RR: 165/110 mmHg

(B) Frau Bauer, Puls: 56/min, RR: 90/60 mmHg

(C) Herr Spät, Puls: 52/min, RR: 170/90 mmHg

(D) Herr Früh, Puls: 92/min, RR: 165/110 mmHg

(E) Frau Meiser, Puls: 120/min, RR: 90/60 mmHg

Antwort

Frage 11

Sie sollen Lipotalon® ein Cortisonpräparat für eine intraarticuläre Injektion vorbereiten.

In welchen Körperbereich wird dieses Präparat injiziert?

(A) Leistenarterie

(B) Armvene

(C) Handgelenksarterie

(D) Kniegelenk

(E) Unterhautfettgewebe

Antwort

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Frage 12

Herr Müller (44 Jahre) kommt erstmalig zu Ihnen in die Sprechstunde. Er besitzt keinen Impfpass und gibt an, nach seiner Erinnerung sei er als Kind dreimal gegen Kinderlähmung und Tetanus geimpft worden.

Stellen Sie die korrekte Aussage zum Impfstatus des Patienten fest.

(A) Da Herr Müller bereits geimpft wurde, bekommt er eine Auffrischungsimpfung.

(B) Wenn weder Impfpass noch Impfdokumentation vorliegen, gilt der Patient als ungeimpft.

(C) Da Herr Müller nicht vorhat, ins Ausland zu verreisen, benötigt er keine Impfung.

(D) Herr Müller sollte zwei Impfungen im Abstand von einem Monat bekommen.

(E) Da Herr Müller als Kind alle Impfungen erhalten hat, sind keine Maßnahmen erforderlich.

Antwort

Frage 13

Frau Mayer (86 Jahre) bittet Sie, ihr eine Überweisung zum Orthopäden auszustellen. Sie leidet an "altersbedingtem Verschleiß des Daumensattelgelenkes" und soll daran behandelt werden.

Stellen Sie fest, welche Diagnose Sie auf dem Überweisungsformular eintragen müssen.

(A) Omarthrose

(B) Rhizarthrose

(C) Gonarthrose

(D) Coxarthrose

(E) Polyarthrose

Antwort

Frage 14

Herr Robert Maler (84 Jahre) hat folgende Erkrankungen: Hypertonus, KHK, senile Demenz vom Alzheimer-Typ.

Er lebt zuhause bei seiner Tochter, die gesetzliche Betreuerin für Gesundheitsfürsorge ist. Die Medikamente bestellen und verabreichen aufgrund der Demenz-Erkrankung ausschließlich die Tochter oder ein Pflegedienst. Bei der heutigen RRMessung hat Herr Dr. Kammer wegen eines erhöht gemessenen Blutdrucks ein neues Medikament (Amlodipin 5, 1 x morgens) angeordnet. Er hat bereits das Rezept ausgestellt und unterschrieben und Herrn Maler den Sachverhalt ausführlich erklärt. Sie sollen die weitere Betreuung des Patienten übernehmen. Als Sie ins Sprechzimmer kommen, fragt Herr Maler Sie, ob Herr Dr. Kammer etwas festgestellt habe, er habe ihm gar nichts erklärt und er fühle sich sehr gut.

Stellen Sie fest, welche weitere Vorgehensweise bezüglich der Therapie des Hypertonus in diesem Fall richtig ist.

(A) Sie erklären dem Patienten erneut die Einnahme und geben ihm das Rezept mit.

(B) Sie erklären dem Patienten erneut die Einnahme und benachrichtigen seine Lieferapotheke.

(C) Sie erstellen einen neuen Medikamentenplan und geben Rezept und Plan dem Patienten mit.

(D) Sie erstellen einen neuen Medikamentenplan und benachrichtigen Pflegedienst und Tochter.

(E) Sie erklären dem Patienten erneut die Einnahme und bitten ihn, seine Tochter darüber zu unterrichten.

Antwort

Antwort

Frage 15

Frau Seifert ist in der Praxis für die Medikamentenbestellung und -lagerung zuständig. Bei der Vorratshaltung von Medikamenten sind bestimmte Grundsätze einzuhalten.

Stellen Sie die zutreffende Maßnahme zur Lagerung von Ampullen gelieferten Medikamenten fest.

(A) Großzügige Vorratshaltung über ein kalkulierbares Maß hinaus

(B) Kühle und trockene Lagerung, d. h. im allgemeinen nicht über 20° C

(C) Lichtgeschützte Lagerung

(D) Lagerung an zentraler Stelle der Praxis z. B. im Anmeldungsbereich

(E) Lagerung in einem abschließbaren Schrank

Antwort

Frage 16

Frau Alberts (37 Jahre) kommt nach einem positiven Schwangerschaftstest in die Praxis.

Stellen Sie fest, welche Untersuchung im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinie bei der Erstuntersuchung einer Schwangeren durchgeführt wird.

(A) Ultraschalluntersuchung

(B) Oraler Glucosetoleranztest

C) Cardiotocographie (CTG)

(D) Bestimmung der mütterlichen Blutgruppe

(E) Tripeltest

Antwort

Mehr zum Thema Blutgruppen findest du in unserem passenden Lernzettel in der Azubiwelt

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Frage 17

Frau Edda Blume (32 Jahre, AOK) ist ihre Gesundheit sehr wichtig.

Sie interessiert sich deshalb auch für Vorsorgeuntersuchungen und möchte kurzfristig Termine vereinbaren. Von Frau Yildiz möchte sie nun wissen, für welche der folgenden Untersuchungen die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten übernimmt.

Stellen Sie fest, in welchem Fall Frau Yildiz die korrekte Antwort gibt.

(A) Krebsfrüherkennungsuntersuchung bei Frauen

(B) Hautkrebsscreening

(C) Mammographie

(D) Gesundheitsuntersuchung

(E) Vorsorgekoloskopie

Antwort

Frage 18

Welche Aussage trifft ausschließlich auf die passive Impfung zu?

(A) Der Impfschutz besteht sofort nach der Impfung.

(B) Der Impfschutz hält lange Zeit, eventuell lebenslang an.

(C) Die Impfung muss dreimal wiederholt werden.

(D) Die Impfung enthält abgetötete Krankheitserreger.

(E) Die Impfung enthält abgeschwächte Krankheitserreger.

Antwort

Frage 19

Sie führen die Auszubildende Marie Sommer an Beispielen in die Abrechnung von Leistungen nach dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM), nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und nach der Unfallversicherungsgebührenordnung (UV-GOÄ) ein.

Stellen Sie  fest, welcher Fall als vertragsärztliche Leistung nach der Gebührenordnung EBM abgerechnet wird.

(A) Der 52-jährige Peter Lustig (Debeka) ist chronisch an Diabetes erkrankt und sucht regelmäßig, so auch heute, die Praxis seines Hausarztes Herrn Dr. Kammer auf. Dieser führt die üblichen Untersuchungen durch.

(B) Die 35-jährige Henrike Herbst (BKK Mobil Oil) lässt bei Herr Dr. Kammer die Gesundheitsuntersuchung (Checkup) durchführen.

(C) Zusätzlich zur Gesundheitsuntersuchung bietet die Praxis Dr. Kammer Frau Herbst (siehe 2.) die Erstellung eines Blutstatus als IGeLeistung an. Frau Herbst nimmt dieses Angebot an.

(D) Die 16-jährige Britta Jansen (AOK) hat sich beim Gemüseschneiden in ihrem Ausbildungsbetrieb „Der Biogärtner“ in den Finger geschnitten und wird von Herrn Dr. Kammer behandelt.

(E)Die neunjährige Carlotta Düngel (Barmer GEK) ist in der Pause von der Schaukel auf dem Grundschulgelände gefallen. Sie hat sich den Arm gebrochen und eine Platzwunde am Kopf zugezogen. Herr Dr. Kammer führt die Erstversorgung durch.

Antwort

Frage 20

Am Donnerstagabend ruft um 21:00 Uhr Herr Timo Becker (23 Jahre, Barmer GEK) bei Herrn Dr. Kammer an.

Dieser hat heute keinen ärztlichen Notfalldienst, ist aber telefonisch erreichbar. Gestern behandelte er während der Sprechstunde bereits einen Abszess bei Herrn Becker. Im Telefonat äußert dieser jetzt, dass er starke Schmerzen in der Achsel verspüre, aber nicht mehr wisse, wie er die verordneten Medikamente einnehmen solle. Herr Dr. Kammer berät Herrn Becker telefonisch. Da Herr Dr. Kammer die Karteikarte nicht vorliegen hat, notiert er sich handschriftlich, dass sein Praxispersonal am nächsten Tag die für den Patienten abzurechnenden Leistungen aus dem EBM nachtragen muss.

Musterklausur Behandlungsassistenz 2

Stellen Sie fest, in welchem Fall der Patientenkontakt nach EBM für diesen Tag korrekt abgerechnet wird.

(A) 01100

(B) 01101

(C) 01435

(D) 03000

(E) Es kann keine GOP abgerechnet werden.

Antwort