Ausbildung zur MFA – Lehre und Tätigkeitsfelder

Ausbildung zur MFA – Lehre und Tätigkeitsfelder

Immer mehr Berufsneulinge entscheiden sich jährlich für eine Ausbildung zur MFA.

MFA ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Bereich Freie Berufe. Bei herausragenden Leistungen kann die Ausbildungszeit um bis zu 12 Monate verkürzt werden. Üblicherweise findet die Ausbildung dual statt. Das heißt, dass der Lehrling über einen Zeitraum von 3 Jahren abwechselnd die Berufsschule oder den Betrieb besucht. Die Berufsschule vermittelt die theoretischen Grundlagen. Klassische Fächer wie Biologie oder Chemie wechseln sich mit fachspezifischen Unterrichtsstunden, wie Hygieneschulungen und dem Erlernen von Erste-Hilfe-Maßnahmen ab. Die theoretischen Kenntnisse können dann in der Praxis angewendet werden.MFA-Azubiwelt Instagram Kanal

MFA - die beliebteste Ausbildung bei Frauen

Im Jahr 2021 haben sich rund 17000 Menschen für eine Ausbildung als medizinische Fachangestellte entschieden.
Gemäß einer Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) übernimmt dieser Ausbildungsberuf den Platz des langjährigen Spitzenreiters »Kauffrau für Büromanagement«, welcher nun Platz zwei belegt. Besonders bei Frauen zeigt sich ein Trend zu Berufen im Gesundheitswesen, denn an Position drei folgt die Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten.

Die beliebtesten Ausbildungen bei Frauen 2021
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Inhalte im ersten Ausbildungsjahr

Im ersten Lehrjahr unterstützen die Auszubildenden am Empfang und werden in Verwaltungsaufgaben wie dem Bearbeiten von Formularen oder dem Anlegen von Patientenakten eingewiesen.

Die Praxishygiene ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt. An einem Ort, an dem sich viele kranke Menschen aufhalten, muss das Infektionsrisiko so niedrig wie möglich gehalten werden. Deshalb müssen mögliche Übertragungswege durch Desinfektionsmaßnahmen minimiert werden.

Der letzte Schwerpunkt liegt im Vermitteln von anatomischen und physiologischen Kenntnissen des Stütz- und Bewegungsapparates. Die theoretischen Kenntnisse können direkt in die Praxis übertragen werden, indem sie Ärztin und Arzt bei der Diagnostik und Therapie von orthopädischen Erkrankungen assistieren.

Das erste Ausbildungsjahr vermittelt grundlegende Kenntnisse mit den Schwerpunkten

  • Patienten empfangen und begleiten
  • Praxishygiene
  • Assistenz bei der Diagnostik und Therapie von orthopädischen Erkrankungen

Die Vermittlung der Ausbildungsinhalte wird über die gesamte Ausbildungszeit im MFA-Berichtsheft  (dem Ausbildungsnachweis von MFA-Auszubildenden) dokumentiert. 

Inhalte im zweiten Ausbildungsjahr

Die Berufsschule vermittelt alle wichtigen Notfall- und Erste-Hilfe-Maßnahmen, sodass Patientinnen und Patienten im Ernstfall schnell und fachgerecht versorgt werden können.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Praxismanagement. Kenntnisse für eine bedarfs- und ressourcengerechte Versorgung der Praxis mit Waren werden vermittelt. Dazu gehören die Marktanalyse, Angebotsvergleich und der Einkauf von Waren. Verschiedene Konzepte zum Zeit- und Qualitätsmanagement werden vorgestellt und diskutiert.

In der Praxis werden den Auszubildenden immer mehr verantwortungsvolle Tätigkeiten übertragen. Die Auszubildenden dürfen den Behandlungsraum vorbereiten, Ärztin und Arzt bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten assistieren und arbeiten am Empfangstresen.

Im zweiten Lehrjahr rückt die Berufsschule das Praxismanagement in den Fokus:

Inhalte im dritten Ausbildungsjahr

Im dritten Lehrjahr lernen die Auszubildenden die Grundlagen zur Ernährung und der Diagnostik von Magen-Darm-Erkrankungen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist Anatomie und Physiologie der Haut. Der aktuelle Stand der Wissenschaft im Bereich der Versorgungen von Hautverletzungen und Wundpflege wird diskutiert.

Als letzter großer und wichtiger Aspekt steht die Prävention von Krankheiten auf dem Lehrplan. Die Schwere und der Verlauf vieler Krankheiten lassen sich durch die aktive Mitarbeit der Patientinnen und Patienten abmildern. Eine kommunikationsstarke und empathische MFA hilft dabei, Patienten in ihrem Vorhaben zu unterstützen und zu motivieren.

In der Praxis werden den Auszubildenden die letzten fehlenden Kenntnisse zur Patientenvorsorge vermittelt. Die Auszubildenden dürfen Patientinnen und Patienten wiegen, vermessen und Blut abnehmen.

Im dritten Lehrjahr werden vermehrt praktische Inhalte zur Patientenversorgung vermittelt:

  • Assistenz bei der Diagnostik und Therapie von gastrointestinalen Erkrankungen
  • Wundversorgung (Grundlagen zur Wundversorgung)
  • Geräte- und Instrumentenlehre
  • Präventionsmaßnahmen

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Verkürzung der Ausbildungszeit

Die Ausbildung zur MFA kann in der Regel maximal bis zu sechs Monate verkürzt werden. Abitur oder absolviertes Berufsgrundbildungsjahr rechtfertigen grundsätzlich keine Verkürzung. Weiter kann die Verkürzung der dreijährigen Ausbildungszeit grundsätzlich nur bei Erfüllung festgelegter Bedingungen der jeweiligen Ärztekammern der Länder genehmigt werden. 

Anders verhält es sich bei der Möglichkeit zur Verkürzung von Umschulungszeiten. Für besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler kann eine Verkürzung um weitere sechs Monate individuell geprüft werden, falls eine vorausgegangene Berufsausbildung abgeschlossen wurde und es sich eine Umschulung handelt.

Zwischen- und Abschlussprüfung

Im 2. Lehrjahr wird der Wissenstand der Auszubildenden mit einer Zwischenprüfung beurteilt.

Sie besteht aus 50 Aufgaben, die Kenntnisse in Betriebswirtschaftslehre, Abrechnungswesen und der Medizin in 90 Minuten abfragen. Zu den Themen gehören: Untersuchungsvorbereitung, Schutz vor Infektionskrankheiten, Gebührenordnung für Ärzte/Einheitlicher Bewertungsmaßstab, Arbeits- und Praxishygiene, Verwaltungsarbeiten, EBM/GOÄ und Datenschutz und -sicherheit.

Die Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung setzt sich aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil zusammen. Im praktischen Teil der Abschlussprüfung sollen die Prüflinge praxisbezogene Arbeitsabläufe demonstrieren. Dieses erfolgt anhand einer Prüfungsaufgabe, die für 75 Minuten vorgesehen ist. Inhalte der Prüfungsaufgabe sind:

  • Assistieren bei Diagnose- und Therapiemaßnahmen einschließlich Betreuen der Patienten vor, während und nach der Behandlung
  • Pflegen, Warten und Handhaben von Geräten und Instrumenten
  • Durchführen von Hygienemaßnahmen
  • Dokumentation und Abrechnung ärztlicher Leistungen
  • Aufklären über Möglichkeiten und Ziele der Prävention
  • Durchführen von Laboruntersuchungen

Im Anschluss an die Prüfungsaufgabe bekommen die Prüflinge die Möglichkeit, innerhalb eines 15-minütigen Fachgesprächs das Vorgehen zu diskutieren.

In der schriftlichen Prüfung werden die Kernfächer Behandlungsassistenz, die Betriebsorganisation und -verwaltung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde abgefragt. Dabei gibt es grundsätzlich drei Varianten von Prüfungsfragen, nämlich Multiple-Choice-Fragen, offene Fragen und halboffene Fragen. Insgesamt sind für die Beantwortung der schriftlichen Fragen 260 Minuten vorgesehen.

Informationen zu Zulassung, Terminen und Fristen, Abschlussprüfung, Prüfungsvorbereitung und MFA-Musterprüfungen:

Zwischenprüfung MFA (Fachartikel)

Mehr zum Thema Zwischenprüfung und zu ihrem Ablauf findet man in unserem gesonderten Fachartikel.

Zwischenprüfung MFA
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Berufswahl: MFA oder Krankenschwester? Draco Videoblog Ep. 47

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Alternative Jobs für MFA

Der klassische Einsatzort von MFA sind niedergelassene Ärzte, Kliniken oder Rehazentren.

Eine Karriere kann aber auch bei der Landes- und Bundespolizei oder der Bundeswehr angestrebt werden. Diese Institutionen bieten zivile Berufsausbildungen an. Inhaltlich unterscheidet sich eine Berufsausbildung bei der Bundeswehr und Polizei nicht von der Ausbildung in einer niedergelassenen Arztpraxis. Alle genannten Ausbildungsstätten richten sich nach den Vorgaben der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Ärztekammer.

Im Anschluss an die Lehre besteht die Möglichkeit in eine Teil- oder Vollzeitbeschäftigungsverhältnis zu wechseln. Fällt die Entscheidung für eine Berufslaufbahn bei der Polizei oder Bundeswehr tritt man in ein Beschäftigungsverhältnis im Öffentlichen Dienst ein. Diese Perspektive ist für viele Arbeitnehmende interessant, da eine Beschäftigung im Öffentlichen Dienst mit einigen Vorteilen in Verbindung gebracht wird. Ein Job im Öffentlichen Dienst gilt als sicher und durch die hohe Tarifbindung sind die Löhne stabil. Weitere Vorteile sind klar definierte Arbeitsbedingungen und Urlaubstage.

Die Karriere bei der Bundeswehr ist an einige Bedingungen gebunden. Arbeitnehmende müssen die Bereitschaft besitzen, in die Laufbahn der Unteroffiziere einzutreten. Eine bundesweite Versetzung und Auslandseinsätze können die Konsequenz sein. Als Soldatin oder Soldat beträgt die Dienstlaufzeit zwischen 3 bis 12 Jahre.

Wer Freude an der Kommunikation mit Patienten hat, darf sich gerne als Medizinische Fachangestellte (m/w/d) in der Kundenbetreuung bei DRACO® direkt bewerben.

Die Autorin Dr. Roxane Lorenz
Dr. Roxane Lorenz

Nach ihrem Studium der Biologie an der Ruhr-Universität Bochum promovierte Dr. Lorenz zum Dr. rer. nat. Seit 2012 ist sie in der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Dr. Ausbüttel tätig, seit 2018 auch als Leiterin dieser Abteilung sowie der Forschungsabteilung.