Fallbeispiel: Verbrennung mit Feuerwerkskörper
Geschlecht
Mann
Alter
31 Jahre
Führende Wundursache
Verbrennung durch Bengalisches Feuer
Diabetes mellitus
nein
Risikofaktoren
keine
Lokalisation der Wunde
rechte Hand, Innenfläche und Ringfinger
Infizierte Wunde?
nein
Wundart
akut
Wundgrund
Fibrin
Wundumgebung
Verbrennung 2. bis 3. Grades, Verfärbung durch Magnesium
Wundrand
mazeriert
Exsudation
mäßig bis stark
Abstrichentnahme
nein
Ausgangssituation
Der Patient hat beim erstmaligen Gebrauch eines Bengalischen Feuers im privaten Umfeld die Handfackel versehentlich falsch herum in der Hand gehalten und gezündet. Die Erstversorgung der Hand erfolgte im Krankenhaus, ebenso eine Untersuchung, ob weitere Verletzungen aufgetreten sein könnten. Diese wurden nicht festgestellt. Die Brandblase in der Handinnenfläche wurde geöffnet und hinterließ eine Wunde von ca. 2 x 4 cm. Der Knochen war nicht betroffen. Die kleinere Brandblase am Finger wurde im Anschluss vom Patienten selbst geöffnet (Bild 1).
Anamnese
Diagnose
Therapie
Dokumentierter Wundverlauf
Die Erstversorgung der Hand erfolgte im Krankenhaus, ebenso eine Untersuchung, ob weitere Verletzungen aufgetreten sein könnten. Diese wurden nicht festgestellt. Die Brandblase in der Handinnenfläche wurde geöffnet und hinterließ eine Wunde von ca. 2 x 4 cm (Bild 1). Der Knochen war nicht betroffen.
Die Wunde wurde im Krankenhaus desinfiziert und mit einem Wunddistanzgitter und einer Kompresse abgedeckt und mit Fixierbinden verbunden. Nach der Entlassung des Patienten und Rücksprache mit dem Hausarzt erfolgte die Behandlung zu Hause im weiteren Verlauf mit Wunddistanzgitter, Kompresse und Fixierbinde, später außerdem mit Zinksalbe. Der Patient konnte den täglichen Verbandwechsel mit Hilfe von Angehörigen selbstständig durchführen und war weiterhin arbeitsfähig (selbstständig, Bürotätigkeit, Linkshänder). Die verletzte Hand wurde weitestgehend während der Arbeit entlastet.
Die geöffnete Brandblase wurde erst später debridiert, nachdem die überschüssige Haut unter der Wundabdeckung mazerierte (Bild 2). Die Brandblase am Finger öffnete der Patient eigenständig und entfernte die überschüssige Haut.
Nach ca. 4 Wochen war der Heilungsprozess deutlich vorangeschritten, die Haut spannte aber noch und der Ringfinger war geschwollen und ließ sich dadurch schlecht bewegen (Bild 3). Die Wunde in der Handinnenfläche zeigt Granulationsgewebe. Nach 6 Wochen zeigt sich nochmal ein deutlicher Fortschritt im Heilungsprozess. Der Finger war noch leicht geschwollen, flächendeckend hat sich die Haut jedoch gut regeneriert. Nach 8 Wochen konnte die vollständige Abheilung der Wunde verzeichnet werden.
Bei der Verwendung von Handfackeln verbrennen verschiedene Stoffe, aber vor allem Magnesium mit einer Temperatur von 1600 - 2500 °C. Das Magnesium zeigt sich hier als grau-weißer Rückstand auf der Wundumgebungshaut und teilweise in der Wunde. Generell können die Stoffe, die sich in Feuerwerkskörpern oder wie hier in Handfackeln befinden, bei einer Verletzung den Heilungsverlauf beeinträchtigen.
Bitte beachten Sie, dass es sich hier um ein konkretes Fallbeispiel handelt, das nur eine mögliche Behandlungsoption darstellt.