Fallbeispiel: Schürfwunde am Knie
Dieser Fall verdeutlicht die Bedeutung einer angemessenen Wundversorgung: Ein 2-jähriges Mädchen zog sich eine kleine Schürfwunde am Knie zu. Die Wunde heilte jedoch nicht ab, sondern wurde mit der Zeit immer größer. Trotzdem hinterfragten die von den Eltern hinzugezogenen Ärzte die Versorgung nicht ausreichend. Erfahren Sie im Fallbeispiel, wie am Ende dennoch eine Wundheilung ohne Narbenbildung erreicht werden konnte.
Lesedauer: ca. 4 Minuten
Geschlecht
weiblich
Alter
2 Jahre
Diabetes mellitus
nein
Risikofaktoren
keine
Lokalisation der Wunde
linkes Knie
Wundart
akut
Wundrand
gerötet
Ausgangssituation
Die zum Zeitpunkt der Verletzung etwa zweieinhalbjährige Patientin zog sich eine kleine Schürfwunde am Knie zu. Diese wurde mit einem Pflaster versorgt, heilte jedoch nicht ab, sondern vergrößerte sich mit der Zeit. Daraufhin versorgten die Eltern des Kindes die Wunde mit einem Verband, der täglich gewechselt wurde. Allerdings war weiterhin keine Verbesserung ersichtlich, sodass nach etwa 5 Tagen ein Kinderarzt hinzugezogen wurde.
Anamnese
Diagnose
Der Wundverlauf auf einen Blick
Wundversorgung und Heilungsverlauf
Die anfänglich kleine und oberflächliche Wunde vergrößerte sich zu Beginn schnell auf einen Durchmesser von mehreren Zentimetern (Foto 1). Der daraufhin von den Eltern der Patientin hinzugezogene Kinderarzt konnte keine Entzündung feststellen und wies die Eltern an, täglich eine Wundantiseptik mit einem octenidinhaltigen Spray durchzuführen und die Wunde anschließend mit einem ausreichend großen Pflaster zu versorgen.
In den kommenden Tagen verschlechterte sich die Wundsituation trotz Umsetzung des ärztlichen Rates weiter. Die Wunde vergrößerte sich und es war eine Rötung im Bereich des Wundrandes erkennbar (Foto 2). Zudem war die Wunde zu diesem Zeitpunkt sehr trocken. Am Wundrand bildeten sich auch mit Sekret gefüllte Bläschen, die sich von selbst öffneten (Foto 3).
Daraufhin suchten die Eltern mit ihrer Tochter eine Notaufnahme auf, da sie sich zu diesem Zeitpunkt im Urlaub befanden und nicht in der Nähe ihres Haus- oder Kinderarztes waren. Dort wurde erneut keine Infektion diagnostiziert. Der Arzt riet den Eltern, die Wunde weiter wie bisher zu versorgen oder sie an der Luft trocknen zu lassen.
Umstellung der Versorgung
Da die Wunde auch 2 Wochen nach ihrer Entstehung keine Heilungstendenzen zeigte (Foto 4), suchten die Eltern schließlich das nahegelegene Universitätsklinikum auf und stellten ihre Tochter den dortigen Kinderärzten vor. Diese stellten eine Infektion der Wunde fest und verschrieben ein Breitbandantibiotikum (Wirkstoff Cefuroxim). Es wurde eine antiseptisch wirkende Salbe mit dem Wirkstoff Povidon-Iod auf die Wunde aufgebracht. Zudem wurde die Wunde in der Klinik mit einer Gaze verbunden.
Kurz darauf ließen sich die Eltern noch einmal zur Wundversorgung beraten. Die Versorgung wurde daraufhin in Absprache mit den Kinderärzten des Universitätsklinikums noch einmal umgestellt. Es wurde folgender Versorgungsplan festgelegt:
Versorgungsplan
1. Tag:
- Großzügig Hydrogel auf die Wunde auftragen
- Abdecken der Wunde mit DracoFoam
- Fixierung mit DracoElfi haft color
2. und 3. Tag:
- Wundbeläge mit einer octenidingetränkten Mullkompresse von der Wunde wischen
- Hydrogel auftragen
- Abdeckung mit DracoFoam, Fixierung mit DracoElfi haft color
4. Tag:
- Die restlichen Wundbeläge weiterhin mit octenidingetränkter Mullkompresse von der Wunde wischen
- DracoTüll auf die Wunde aufbringen
- Anschließend mit DracoFoam bedecken und mit DracoElfi haft color fixieren
- Die Wundsituation in den folgenden Tagen beobachten und die Wundauflage bei Bedarf, spätestens nach 5-7 Tagen, wechseln
Diese Produkte kamen in diesem Fall zum Einsatz:
Nachdem die Wunde eine Woche lang wie empfohlen versorgt wurde, zeigten sich bereits deutliche Heilungstendenzen (Foto 5). Einige Tage später, etwa 1,5 Woche nach der Umstellung der Versorgung auf die Antibiose und den empfohlenen Versorgungsplan, war die Wunde abgeheilt (Foto 6). Zu einer Narbenbildung kam es nicht. Der Fall unterstreicht die Bedeutung einer korrekten Diagnose und Wundversorgung, auch bei kleinen, vermeintlich harmlosen Wunden.
Bitte beachten Sie, dass es sich hier um ein konkretes Fallbeispiel handelt, das nur eine mögliche Behandlungsoption darstellt. Beachten Sie zudem, dass wir nicht gewährleisten können, dass in den von uns dargestellten Fallbeispielen ausschließlich Produkte von DRACO® zur Anwendung gekommen sind.