Fallbeispiel: Tiefe Schnittwunde am Daumen

Bei der Gartenarbeit verletzte sich ein 51-jähriger Patient am Finger. Neben einer tiefen Schnittwunde kam es dabei auch zur Durchtrennung der Strecksehne des Daumens. Erfahren Sie im Fallbeispiel, wie die Behandlung ablief und eine komplikationslose Wundheilung binnen 6 Wochen erreicht werden konnte.

Geschlecht

männlich

Alter

51 Jahre

Wundursache

Unfall bei der Gartenarbeit

Diabetes mellitus

nein

Risikofaktoren

Nikotinabusus

Lokalisation der Wunde

Daumen, rechts

Wundart

akut

Wundumgebung

unauffällig

Exsudation

keine

Ausgangssituation

Herr J., ein 51-jähriger Patient, zog sich bei der Gartenarbeit eine Verletzung an der Hand zu. Beim Wetzen einer Sense rutschte er ab und verletzte sich mit der Klinge am Daumen (Foto 1). 

Wie sich später herausstellte, durchtrennte der tiefe Schnitt dabei auch die Strecksehne des Daumens. Der Knochen und das Gelenk blieben hingegen unverletzt. Die Wundversorgung erfolgte nach Überweisung durch den Hausarzt zunächst in der Handchirurgie eines Krankenhauses, später ambulant.

Anamnese

Diagnose

Der Wundverlauf auf einen Blick

Foto 1: Wunde kurz nach der Entstehung
Foto 2: Wunde nach erster Wundreinigung durch den Patienten
Foto 3: Wunde unmittelbar vor der OP
Foto 4: Die genähte Wunde am Tag nach der OP
Foto 5: Anlegen der Schiene
Foto 6: Wunde beim ersten Verbandwechsel nach der OP
Foto 7: Desinfektion der Wunde während des Verbandwechsels
Foto 8: Versorgung der Wunde mit einem sterilen Wundverband
Foto 9: Fixierung der Schiene über dem Wundschnellverband
Foto 10: Entfernung der Hautnaht
Foto 11: Die Wunde 3 Wochen nach ihrer Entstehung
Foto 12: Wundsituation nach 1 Monat
Foto 13: Abgeheilte Wunde

Wundversorgung

Zunächst spülte der Patient die Wunde kurz nach ihrer Entstehung unter fließendem Wasser aus und versorgte sie mit einem Pflaster (Foto 2). Da die Wunde anfänglich stark blutete, übte Herr J. zudem Druck auf die Wunde aus, um die Blutung zu stillen. Anschließend suchte er seinen Hausarzt auf, der eine Sehnenverletzung diagnostizierte. Nach einer Versorgung mit einer sterilen Kompresse, welche mit einem Klebevlies fixiert wurde, erfolgte eine Überweisung an die Handchirurgie. Schmerzen gab Herr J. während des gesamten Behandlungszeitraums als leicht bis nicht vorhanden an. 

Im nahegelegenen Krankenhaus wurde ein venöser Zugang gelegt, um das Breitbandantibiotikum Amoxicillin intravenös zu verabreichen und so einer Infektion vorzubeugen. Dann wurde die Wunde gründlich gereinigt und mit einer sterilen Wundspüllösung gespült. Nachdem zunächst unklar blieb, ob es sich bei der Verletzung der Sehne um eine partielle oder vollständige Durchtrennung handelte und ob die Gelenkkapsel verletzt war, wurde für den Folgetag eine OP geplant. Bis dahin erfolgte die Versorgung der Wunde mit einem Wunddistanzgitter und einer sterilen Kompresse, die mit einer Fixierbinde fixiert wurden. Zudem wurde der betroffene Finger geschient. Seinen Beruf konnte Herr J. während des gesamten Behandlungsverlaufs durchgängig ausüben, da ihn die Schiene hierbei nur geringfügig beeinträchtigte.

Am Tag nach der Verletzung wurde der geplante operative Eingriff unter Lokalanästhesie durchgeführt (Foto 3). Dabei wurde die vollständig durchtrennte Strecksehne genäht. Zudem wurde ein Ganglion (gutartiges Geschwulst an einem Gelenk oder einer Sehnenscheide) entfernt. Nachdem die Wunde vernäht war (Foto 4), erfolgte eine kurze Kühlung und Hochlagerung der Hand, um die vorhandene Schwellung zu reduzieren. Im Anschluss erfolgte eine erneute Versorgung mit einem Wunddistanzgitter, einer sterilen Kompresse und einer Fixierung. Auch die Schiene wurde wieder angelegt. Um das komplikationslose Zusammenwachsen der Sehne zu gewährleisten, wurde die Ruhigstellung des Fingers für voraussichtlich 5 bis 6 Wochen angeordnet. Nach dem Abklingen der Lokalanästhesie gab Herr J. leichte Schmerzen an.

Am Tag nach der OP, zwei Tage nach Entstehung der Wunde, wurde die intravenöse Amoxicillin-Gabe beendet. Die Antibiose wurde allerdings mit Tabletten fortgesetzt. Der Daumen wurde vor Entlassung aus der stationären Behandlung neu verbunden und geschient (Foto 5).

Einen Tag später erfolgte der erste ambulante Verbandwechsel (Foto 6). Hier erfolgte auch eine Umstellung der Wundversorgung auf einen sterilen Wundschnellverband. Anschließend wurde die Schiene mit einer Fixierbinde an Finger und Unterarm befestigt.

Preise vergleichen lohnt sich: DracoElfi haft weiß

Elastomull Haft 10 cm x 20 mMollelast Haft 10 cm x 20 mPeha-Haft 10 cm x 20 m DracoElfi haft weiß 10 cm x 20 m
223,28 € BSN Medical GmbH
223,23 € Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG
217,25 € Paul Hartmann AG
164,15 € DRACO® Ihr Partner in der WundversorgungDRACO® Ihr Partner in der Wundversorgung
Budgetrelevante Abrechnungspreise der vdek-Kassen für je 8 Stück

Bei den angegebenen Preisen handelt es sich um die Abrechnungspreise der vdek-Kassen nach dem Arzneimittelliefervertrag (Bund) Apothekerverbände; Stand Lauertaxe 15.08.2024. Um einen objektiven Preisvergleich darzustellen, haben wir die Packungspreise der jeweils nächst verfügbaren Packungen mit kleineren und/oder größeren Stückzahlen auf einen Packungsinhalt mit jeweils 8 Stück umgerechnet.
Elastomull Haft 10 cm x 20 m PZN: 06618474 (6 Stück), Mollelast Haft 10 cm x 20 m PZN: 09885951 (6 Stück), Peha-Haft 10 cm x 20 m PZN: 12550390 (8 Stück), DracoElfi haft weiß 10 cm x 20 m PZN: 19136340 (8 Stück).
Der Abrechnungspreis kann für andere Kassen und nach anderen Verträgen differieren. Die Wirtschaftlichkeit der Versorgung hängt auch von der individuellen Entscheidung des Arztes über die Länge der Wechselintervalle ab.
Verbandmittelverordnungen unterliegen der Wirtschaftlichkeitsprüfung, die zu Regressen führen kann.

Eine Woche später erfolgte der nächste Verbandwechsel (Foto 7). Die Wunde wurde mit einem sterilen Wundschnellverband versorgt (Foto 8). Die Fixierung der Schiene erfolgte anschließend mit einer selbsthaftenden Fixierbinde (Foto 9). Während des Verbandwechsels zeigte sich die Wunde unauffällig und ohne Infektionszeichen.

Vier Tage später, etwa zwei Wochen nach der Entstehung der Verletzung, wurden die Fäden gezogen (Foto 10). Die Wunde war weiter unauffällig und es waren klare Heilungstendenzen erkennbar. Die Wundversorgung wurde wie zuletzt beibehalten. Auch beim nächsten Verbandwechsel eine Woche später bestand kein Grund für eine Anpassung der Therapie (Foto 11).

Nach weiteren 10 Tagen, einen Monat nach dem Unfall, war die Wundheilung weiter vorangeschritten (Foto 12). Ein Wundverband war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr notwendig. Der behandelnde Arzt sprach die Empfehlung aus, zur Narbenpflege eine Creme mit Dexpanthenol aufzutragen und leicht einzumassieren, und verordnete eine Physiotherapie (zweimal wöchentlich für 5 Wochen). Zur Ruhigstellung des Daumens sollte für 10 Tage eine Orthese getragen werden.

Nach insgesamt etwa 1,5 Monaten war die Wunde vollständig abgeheilt (Foto 13). Herr J. begann eine ambulante Rehabilitation, um die Sehne wieder an Belastungen zu gewöhnen und den Daumen zu mobilisieren. 

Bitte beachten Sie, dass es sich hier um ein konkretes Fallbeispiel handelt, das nur eine mögliche Behandlungsoption darstellt. Beachten Sie zudem, dass wir nicht gewährleisten können, dass in den von uns dargestellten Fallbeispielen ausschließlich Produkte von DRACO® zur Anwendung gekommen sind.