Entzündungsreaktionen
Eine Entzündung ist die Reaktion des Immunsystems auf einen Reiz. Ein solcher Reiz kann das Eindringen von Krankheitserregern wie z.B. Bakterien, Viren oder Pilzen sein. Entzündungen können jedoch auch bei anderen Reizen ohne eine erreger-vermittelte Infektion auftreten, z.B. bei Autoimmun-Erkrankungen, Reibungen, Verletzungen, Fremdkörpern oder Strahlung.
Weiterführende Inhalte
Was ist eine lokale Entzündungsreaktion?
Werden auf das Gewebe Druck oder Reibung (z.B. durch eine heftige Prellung oder Quetschung) ausgeübt oder ereignet sich eine Verbrennung, eine Erfrierung, ein Unfall mit Säuren oder Laugen oder zerfällt ein Tumor im Körper, sterben die betroffenen Gewebezellen ab. Sie werden zerstört und zerfallen in kleine Teile. Diese Zellinhaltsstoffe gelangen in das umgebende Gewebe oder in die Blutbahn. Der Körper erkennt diese Zellinhaltsstoffe als gefährlich und will sie mit der sogenannten „Immunreaktion“ unschädlich machen. Bei der Immunreaktion wird die Durchblutung gesteigert, um schnell die „Immunpolizei“ (sog. immunkompetente Zellen) an den Ort der Zerstörung zu bringen. Dies führt zu einer Rötung. Im Zuge der gesteigerten Durchblutung gelangt auch mehr Plasma ins Gewebe, dies erscheint dann als Schwellung oder Ödem. So können durch die lokale Entzündungsreaktion die typischen primären Merkmale auftreten: Rötung, Überwärmung, Schwellung, Schmerz und eingeschränkte Funktion.
Wie äußert sich eine systemische Entzündungsreaktion?
Der Betroffene spürt zu Beginn ein Krankheitsgefühl, er fühlt sich ungewohnt müde und abgeschlagen. Fieber kann, muss aber keine Begleiterscheinung sein. Wird in dieser Phase das Blut des Betroffenen untersucht, kann ein Ansteigen der Leukozyten beobachtet werden. Darüber hinaus nehmen die Granulozyten ab. Ein weiterer Marker für das Vorhandensein einer Entzündung ist die Erhöhung des Eiweißes CRP. Bei einer akuten bakteriellen Infektion oder Sepsis erhöht sich das CRP mind. auf das 20-fache seines Ausgangswertes.
Wie lässt sich eine Entzündung einteilen?
Entzündungen lassen sich in unterschiedliche Kategorien einteilen.
Nach der Ausbreitung: Hier werden lokale Entzündungen von generalisierten unterschieden. Im Falle einer Wundinfektion ist die lokale Entzündung auf das Gebiet der Wunde beschränkt. Breitet sich die Entzündung über das Wundgebiet hinaus in das umliegende Gewebe aus, spricht man von einer generalisierten Entzündung.
Nach dem zeitlichen Verlauf: Wenn eine Entzündung plötzlich und schnell einsetzt, spricht man von einer akuten Entzündung. Die Entzündung klingt in der Regel innerhalb von 3 bis 14 Tagen ab. Ein Beispiel dafür ist eine akute Entzündung der Atemwege, auch Bronchitis genannt. Im Bereich der Wunde zählt das Erysipel zu den akuten Entzündungen. Im Gegensatz dazu entwickeln sich chronische Entzündungen schleichend, der Beginn kann nicht klar bestimmt werden. Sie bestehen über Monate. Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom erleben häufiger eine chronische Entzündung. Wenn Entzündungen nach einer vollständigen Abheilung wieder auftreten, wird von einem Rezidiv oder einer rezidivierenden Entzündung gesprochen.
Siehe auch:
Lokale und systemische Infektionen