Dermatoliposklerose
Die Dermatoliposklerose ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die im Rahmen einer chronisch venösen Insuffizienz auftreten kann. Sie ist durch Rötung, Fibrose und Verhärtung der Haut und des Fettgewebes an den Unterschenkeln gekennzeichnet.
Die Dermatoliposklerose, auch Lipodermatosklerose, ist eine chronische, schmerzhafte Entzündung der Haut (Dermis) und des Fettgewebes im Bereich der Unterschenkel. In einigen Fällen ist auch die Faszie in das Krankheitsgeschehen einbezogen. Hierbei spricht man von einer Dermatolipofasziosklerose. Die Dermatoliposklerose gehört zu den trophischen Hautveränderungen, die durch eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI) hervorgerufen werden können. Deshalb wird sie auch in der CEAP-Klassifikation als ein klinisches Zeichen für eine chronische Venenerkrankung gelistet (Kategorie C4b).
Weiterführende Inhalte
Wie wird die Dermatoliposklerose behandelt?
Die Behandlung der Dermatoliposklerose zielt darauf ab, die Symptome der zugrunde liegenden CVI zu lindern.
Bei der Therapie der Dermatoliposklerose steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund, bei der es sich in den meisten Fällen um die CVI handelt. Die wichtigste Behandlungsmethode stellt dabei die Kompressionstherapie dar. Die Kompressionstherapie mit Kompressionsstrümpfen bzw. Kompressionsverbänden fördert den venösen Blutfluss und reduziert Ödeme. Unterstützt wird die Kompressionsbehandlung durch Sport, Bewegung und einen venengesunden Lebensstil. Bei Bedarf kann eine systemische Schmerztherapie erfolgen. Es können auch invasive, offene oder endovenöse Verfahren zur Behandlung der chronischen Venenerkrankung notwendig sein.
Bei Patientinnen und Patienten mit therapierefraktärem Ulcus cruris venosum (UCV) und Dermatoliposklerose kann eine Shave-Therapie durchgeführt werden. Dabei wird die betroffene Hautstelle mit einem chirurgischen Instrument, ähnlich einem Skalpell, abgetragen ohne tief in das Gewebe einzudringen. In Einzelfällen kann bei therapierefraktärem UCV und ausgeprägter Dermatolipofasziosklerose zusätzlich zur Shave-Therapie eine Fasziektomie durchgeführt werden. Die Fasziektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem das krankhaft veränderte Gewebe bis in die Tiefe mit Teilen der Muskelfaszie entfernt wird.
Wie äußert sich eine Dermatoliposklerose?
Die Dermatoliposklerose äußert sich in Form von Rötungen, Fibrosen und Verhärtungen der Haut im Bereich der Unterschenkel.
Bei der CVI tritt die Dermatoliposklerose klassischerweise an der Innenseite der unteren Beine oberhalb des Knöchels auf. Frühe Stadien der Dermatoliposklerose zeigen begrenzte, druckschmerzhafte Rötungen (Erytheme). Mit zunehmendem Krankheitsverlauf gehen die Erytheme in eine Sklerose mit Vermehrung von Bindegewebe (Fibrose) und Verhärtung (Induration) über. Die Fibrose kann zu einer erheblichen Verengung der unteren Gliedmaßen führen. Diese Verengung kann so stark ausgeprägt sein, dass sie ein venöses Abflusshindernis darstellt und es oberhalb der Verengung zu einem Aufstau von Flüssigkeit und somit zu einem Anschwellen des Gewebes kommt. Das Erscheinungsbild des Beines erinnert nun häufig an eine umgekehrte Flasche (umgekehrte Flaschenhals-Deformation). Daneben können die klinischen Merkmale der CVI vorhanden sein, darunter Hyperpigmentierung der Haut, Krampfadern (Varizen), venöse Ekzeme und venöse Ulzera. In einigen Fällen ist die Dermatoliposklerose Anzeichen eines sich entwickelnden Ulcus cruris.
Die Pathophysiologie der Dermatoliposklerose ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Im Vordergrund des Krankheitsgeschehens scheint zunächst die chronische Veneninsuffizienz und der hieraus resultierende, zu hohe venöse Blutdruck zu stehen. Diese führen zu einer Blutanstauung im Venensystem der unteren Extremitäten, wodurch das Gewebe nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt wird und sich entzündet. Die Folge ist eine Zunahme der Kollagenproduktion, die letztlich zu einer krankhaften Fibrosierung und Verhärtung der Haut und des Fettgewebes führt.