CVI-Klassifikation nach Widmer

Die Klassifikation der chronisch-venösen Insuffizienz (CVI) nach Widmer aus dem Jahr 1978 ist ein Scoring-System zur Einteilung der CVI in verschiedene Schweregrade. Dabei werden sicht- und tastbare Veränderungen an den Beinen wie Varizen (Krampfadern), Ödeme, Hautveränderungen und Ulzerationen berücksichtigt. 

Eine Modifikation dieses Schemas erfolgte 1994 durch Marshall und Wüstenberg, die zusätzliche Unterkategorien einführten, um eine präzisere Diagnose und gezieltere Therapieplanung zu ermöglichen.

Aktuell wird die Anwendung der Klassifikation nach Widmer von der Deutschen Fachgesellschaft für Phlebologie und Lymphologie e.V. nicht mehr empfohlen, sie gilt als veraltet. Neuer Standard ist die CEAP-Klassifikation chronischer Venenerkrankungen. Die CEAP-Klassifikation erfasst alle chronischen Venenerkrankungen und nicht nur – wie im Fall der Widmer-Klassifikation – die CVI.

Klassifikation der chronisch venösen Insuffizienz nach Widmer, modifiziert nach Marshall und Wüstenberg

SchweregradKlinisches Bild
Grad ICorona phlebectatica paraplantaris (lokale Gefäßerweiterungen am medialen und lateralen Fußrand), Phlebödem
Grad IIÖdem unterschiedlicher Ausprägung, Dermatoliposklerose, Atrophie blanche, Purpura jaune d’ocre, Stauungsekzem
Grad IIIUlcus cruris venosum
Grad IIIaAbgeheiltes Ulcus cruris venosum
Grad IIIbFlorides Ulcus cruris venosum

Literatur

Die Autorin Dr. Roxane Lorenz
Dr. Roxane Lorenz

Nach ihrem Studium der Biologie an der Ruhr-Universität Bochum promovierte Dr. Lorenz zum Dr. rer. nat. Seit 2012 ist sie in der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Dr. Ausbüttel tätig, seit 2018 auch als Leiterin dieser Abteilung sowie der Forschungsabteilung.