Storytelling im Gesundheitswesen
Es war einmal…
… in einer Arztpraxis am Rande einer großen Stadt, eine junge Medizinische Fachangestellte namens Lisa. Lisa war bekannt für ihre Freundlichkeit und ihr Einfühlungsvermögen, aber sie hatte ein besonderes Talent, das sie von allen anderen unterschied: Sie konnte Geschichten erzählen.
Eines Tages betrat eine ängstliche Patientin die Praxis, verwirrt von ihrer neuen Diagnose und überwältigt von den vielen Informationen, die sie erhalten hatte. Lisa erkannte sofort, dass hier mehr als nur Fachwissen gefragt war. Sie setzte sich zu der Patientin und begann, eine Geschichte zu erzählen - eine Geschichte über Heilung, Hoffnung und den Weg zur Gesundheit.
Als sie ihre Geschichte beendet hatte, sah sie in den Augen der Patientin einen Funken Zuversicht.
Storytelling, also das Erzählen von Geschichten, kann ein mächtiges Werkzeug sein, um Gesundheitsinformationen und -botschaften effektiv zu vermitteln. Als MFA haben wir täglich die Möglichkeit, durch gezielte Kommunikation und den Einsatz von Geschichten einen positiven Einfluss auf unsere Patienten auszuüben. Storytelling im Gesundheitswesen ist nicht das Erzählen von Märchen. Es ist auch mehr als nur eine nette Geste. Es ist ein wirkungsvolles Instrument, das:
- Komplexe medizinische Informationen verständlicher macht,
- Emotionale Verbindungen schafft und
- Botschaften einprägsamer vermittelt.
Warum Storytelling im Gesundheitswesen?
Geschichten haben eine einzigartige Kraft: Sie können komplexe Informationen vereinfachen, emotionale Verbindungen herstellen und Botschaften einprägsamer machen. Im Gesundheitswesen, wo es oft um schwierige oder abstrakte Themen geht, kann Storytelling besonders wertvoll sein.
Wie wir Storytelling als MFA einsetzen können:
1. Patientenaufklärung
Statt trockene Fakten aufzuzählen, können wir Informationen in eine Geschichte verpacken. Beispiel: "Frau Müller hatte ähnliche Symptome wie Sie. Sie hat dann regelmäßig ihre Medikamente eingenommen und ihre Ernährung umgestellt. Nach einigen Wochen fühlte sie sich viel besser und konnte wieder ihren Hobbys nachgehen."
2. Motivation zur Verhaltensänderung
Geschichten können inspirieren und motivieren. Erzählt von erfolgreichen Patienten: "Herr Schmidt dachte auch, er könne nie mit dem Rauchen aufhören. Aber er hat es schrittweise reduziert und Unterstützung gesucht. Heute ist er seit einem Jahr rauchfrei und ist sogar vor einiger Zeit seinen ersten Halbmarathon gelaufen!"
3. Erklärung von Behandlungen
Komplexe Behandlungen lassen sich oft durch Analogien und Geschichten besser erklären: "Stellen Sie sich Ihr Immunsystem wie eine Armee vor. Die Impfung ist wie ein Trainingscamp für diese Armee. Sie lernt den Feind kennen, ohne in echte Gefahr zu geraten."
4. Abbau von Ängsten
Geschichten können Ängste reduzieren, indem sie zeigen, dass andere ähnliche Situationen gemeistert haben: „Viele Patienten sind vor einer Blutabnahme nervös. Letzte Woche hatte ich eine Patientin, die seit Jahren Angst davor hatte. Wir haben gemeinsam Atemübungen gemacht, und sie war überrascht, wie schnell und schmerzlos es vorbei war.“
Tipps für effektives Storytelling
- Kurz und knackig: Konzentriert euch auf die Kernbotschaft
- Authentisch bleiben: Nutzt echte Erfahrungen, aber wahrt immer die Vertraulichkeit
- Geschichte anpassen: Berücksichtigt das Alter, den kulturellen Hintergrund und die individuellen Bedürfnisse eures Patienten
- Analogien nutzen: Vergleicht medizinische Konzepte mit alltäglichen Dingen
- Nachfragen: Ermutigt Patienten, ihre eigenen Geschichten zu erzählen
Ethische Überlegungen
Beim Einsatz von Storytelling im Gesundheitswesen ist es wichtig, einige ethische Richtlinien zu beachten:
- Respektiert die Privatsphäre aller Patienten. Verwendet keine identifizierbaren Details ohne Erlaubnis. Namen solltet ihr daher einfach ändern.
- Bleibt bei den Fakten. Übertreibt oder dramatisiert bitte nicht.
- Stellt klar, dass jeder Fall individuell ist und Ergebnisse variieren können.
Storytelling kann ein wertvolles Instrument für uns MFA sein, um Gesundheitsinformationen verständlicher und einprägsamer zu vermitteln. Denkt daran: Jede Patienteninteraktion ist eine Gelegenheit, eine Geschichte zu erzählen, die informiert, beruhigt oder motiviert. Mit etwas Übung und Kreativität könnt ihr Storytelling zu einem wertvollen Teil eurer täglichen Arbeit machen.
Wie nutzt ihr die Kraft der Geschichten? Setzt ihr Storytelling schon in der einen oder anderen Form um? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!
Viele Grüße
Eure Steffi
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