Stimm- und Sprechtraining für Medizinische Fachangestellte
Erfahrungsberichte

Stimm- und Sprechtraining für Medizinische Fachangestellte

Als Medizinische Fachangestellte (MFA) sind wir täglich im direkten Kontakt mit Patienten, Ärzten und Kollegen. Eine klare, autoritäre und dennoch freundliche Stimme ist dabei unerlässlich. In diesem Blog-Artikel erfahrt ihr, wie ihr eure Stimme trainieren könnt, um selbstsicherer und autoritärer zu klingen. Außerdem gebe ich euch ein paar Ideen mit, wie ihr in der Erkältungszeit eure Stimme schonen könnt.

Wie kann man seine Stimme trainieren?

Stimm- und Sprechtraining kann dabei helfen, die Stimme zu stärken und sie so zu modulieren, dass sie autoritärer und tiefer klingt. 

Hier sind fünf Tipps und Übungen, wie ihr eure Stimme trainieren könnt:

1. Atemtechnik verbessern

  • Übung: Legt euch auf den Rücken und legt eine Hand auf den Bauch. Atmet tief durch die Nase ein und spürt, wie sich euer Bauch hebt. Atmet langsam durch den Mund aus und spürt, wie sich euer Bauch senkt. Wiederholt dies für 5-10 Minuten täglich.
  • Ziel: Eine tiefe Atmung unterstützt eine kräftige und stabile Stimme.

2. Resonanzräume nutzen

  • Übung: Summt mit geschlossenem Mund und spürt die Vibrationen in eurem Brustkorb. Versucht, diese Vibrationen zu verstärken, indem ihr die Tonhöhe variiert.
  • Ziel: Eine resonante Stimme klingt voller und autoritärer. 

3. Stimmübungen

  • Übung: Singt die Tonleiter (Do-Re-Mi-Fa-Sol-La-Ti-Do) in verschiedenen Tonhöhen. Beginnt in einer tiefen Tonlage und arbeitet euch nach oben. Achtet darauf, die Töne klar und ohne Anstrengung zu singen.
  • Ziel: Diese Übung stärkt eure Stimmbänder und erweitert den Stimmumfang.

4. Artikulation verbessern

  • Übung: Lest laut aus einem Buch vor und übertreibt dabei die Artikulation der Konsonanten. Achtet darauf, jeden Buchstaben klar auszusprechen.
  • Ziel: Eine deutliche Artikulation macht eure Stimme klarer und verständlicher.

5. Stimmhöhe senken

  • Übung: Sprecht bewusst in einer tieferen Tonlage. Beginnt mit einem tiefen "Mmm" und geht dann in Wörter über, die mit "M" beginnen, wie "Mama" oder "Mammut".
  • Ziel: Durch regelmäßiges Üben könnt ihr eure Stimme dauerhaft in einer tieferen Tonlage stabilisieren.

Die Bedeutung der Telefonstimme für MFAs

Unsere Stimme am Telefon bestimmt maßgeblich den ersten Eindruck, den Patienten von eurer Praxis gewinnen. Mehrere Faktoren beeinflussen, wie eure Stimme am Telefon wahrgenommen wird:

  • Tonlage: Eine zu hohe Tonlage kann unsicher wirken, während eine zu tiefe Tonlage unnatürlich klingen kann.
  • Tonhöhe: Variationen in der Tonhöhe machen eure Stimme lebendig und interessant.
  • Lautstärke: Eine angemessene Lautstärke signalisiert Selbstsicherheit, ohne aufdringlich zu wirken.
  • Akzente: Klare Aussprache, gezielte Betonungen und auch Pausen helfen, Informationen verständlich zu vermitteln.

Hier sind fünf Tipps und Übungen, wie ihr eure Telefonstimme verbessern könnt:

1. Lächeln beim Sprechen

  • Übung: Lächelt während eines Telefonates bewusst und ihr stellt fest, dass eure Stimme anders klingt. Gleichzeitig verbessert ihr eure eigene Stimmung durch das Lächeln selbst. 
  • Ziel: Ein Lächeln überträgt sich in eurer Stimme und lässt euch freundlicher und zugänglicher klingen.

2. Stehend telefonieren

  • Übung: Steht auf oder geht umher, wenn ihr wichtige Telefonate führt (falls eure Kollegen davon nicht genervt sind).
  • Ziel: Eine aufrechte Körperhaltung verbessert eure Atmung und verleiht eurer Stimme mehr Kraft und Präsenz.

3. Pausen und Betonungen setzen

  • Übung: Lest einen kurzen Text laut vor und markiert euch bewusst Stellen für Pausen und Betonungen. Übt dann, den Text mit den Pausen und Betonungen vorzulesen und fragt eure Kollegen, welchen Eindruck die verschiedenen Varianten machen.
  • Ziel: Gezielte Pausen und Betonungen machen eure Sprache interessanter und verständlicher.

4. Sprechgeschwindigkeit anpassen

  • Übung: Nehmt ein Gespräch auf und analysiert eure Sprechgeschwindigkeit. Übt dann, (in der Regel) etwas langsamer und deutlicher zu sprechen.
  • Ziel: Eine moderate Sprechgeschwindigkeit erhöht die Verständlichkeit und vermittelt Ruhe und Kompetenz.

5. Aktives Zuhören trainieren

  • Übung: Übt, während eines Telefonats kurze, bestätigende Laute (wie "mhm" oder "ja") einzusetzen und das Gehörte in eigenen Worten zusammenzufassen.
  • Ziel: Aktives Zuhören verbessert die Gesprächsqualität und lässt euch aufmerksam und engagiert erscheinen.

Indem ihr diese Übungen regelmäßig praktiziert, könnt ihr eure Telefonstimme deutlich verbessern. Eine klare, freundliche und professionelle Telefonstimme trägt wesentlich dazu bei, dass sich Patienten bei euch gut aufgehoben und verstanden fühlen – schon vom ersten Kontakt an.

Tipps zur Schonung der Stimme in der Erkältungszeit

Während der Erkältungszeit ist es besonders wichtig, die Stimme zu schonen, um Heiserkeit und Stimmverlust zu vermeiden. 

Fünf Tipps für euch, wie eure Stimme geschmeidig durch die Erkältungszeit kommt: 

1. Hydration

  • Trinkt viel Wasser oder Kräutertees, um die Stimmbänder feucht zu halten. Vermeidet koffeinhaltige Getränke, die austrocknend wirken können.

2. Inhalation

  • Inhaliert regelmäßig mit heißem Wasser und ätherischen Ölen wie Eukalyptus oder Kamille. Dies hilft, die Atemwege zu befeuchten und Entzündungen zu lindern.

3. Stimmruhe

  • Gönnt eurer Stimme regelmäßige Pausen. Vermeidet es, zu flüstern oder zu schreien, da beides die Stimmbänder zusätzlich belastet.

4. Luftfeuchtigkeit

  • Sorgt für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in euren Räumen, besonders im Winter. Ein Luftbefeuchter kann helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und dadurch die Stimmbänder zu schonen.

5. Warme Getränke

  • Trinkt warme Getränke wie Honigmilch oder Ingwertee. Diese können beruhigend auf die Stimmbänder wirken und Entzündungen reduzieren.

Eine starke und autoritäre Stimme ist für MFA von großer Bedeutung. Durch gezieltes Stimm- und Sprechtraining könnt ihr eure Stimme verbessern und selbstbewusster auftreten. In der Erkältungszeit ist es wichtig, die Stimme zu schonen, um langfristige Schäden zu vermeiden. 

Habt ihr schon mal über die Wirkung eurer Stimme nachgedacht? Welche Tipps habt ihr, um eure Stimme autoritärer klingen zu lassen? Wie schont ihr eure Stimme in der Erkältungszeit?

Viele Grüße

Eure Steffi

Die Autorin Steffi, MFA/Wundexpertin (ICW)
Steffi Blog

Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer dermatologischen Praxis für 5 Jahre im Praxisalltag als MFA, seit 2014 bei Dr. Ausbüttel (DRACO®). Wundexpertin (ICW) und bloggende MFA mit Leidenschaft.

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