Reisetipps der Medizingeschichte
Technologischer Fortschritt, immer neue Therapieansätze und Innovationen sind im Gesundheitswesen an der Tagesordnung und so normal in unserem Alltag, dass wir die Veränderungen manchmal selbst kaum noch wahrnehmen. Dann kann ein kleiner Blick in die Vergangenheit nicht schaden, um sich selbst vor Augen zu führen, was die letzten Jahrzehnte oder Jahrhunderte an Weiterentwicklung mit sich gebracht haben.
Für eure nächsten Städtetrips habe ich ein paar Tipps, um euch auf die Spuren der medizinischen Geschichte zu begeben. Glaubt mir: Geschichte kann spannend sein, wenn man sie hautnah erlebt. Hier kommen nun meine Tipps für Berlin, Wien und London.
Berlin: Medizinhistorisches Museum
Das medizinhistorische Museum der Charité in Berlin ist fußläufig vom Berliner Hauptbahnhof zu erreichen – aber besser ohne Koffer. Ein absoluter Klassiker und ich selbst war schon drei Mal dort, um mir die 750 Objekte umfassende Sammlung pathologisch-anatomischer Feucht- und Trockenpräparate anzuschauen, die ich besonders faszinierend finde. Außerdem findet ihr Instrumente, wie sie in der Vergangenheit für verschiedene Untersuchungen und Eingriffe verwendet wurden, Abbildungen von medizinischen Räumen und Modelle des menschlichen Körpers. Neben der beeindruckenden Sammlung verschiedener Exponate erfahrt ihr auch mehr über die Geschichte der Charité, einer der ältesten medizinischen Einrichtungen Europas.
- Einblicke in die medizinische Vergangenheit
- Erleben der Entwicklung der Medizin und medizinischen Praktiken im Laufe der Zeit
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Wien: Stadtführung zur Medizingeschichte
Die Stadtführung handelt von der Geschichte der Heilkunst und führt mitten durch die Wiener Altstadt. Bei dieser etwas anderen Stadtführung erfahrt ihr Spannendes über die frühen Methoden der Medizin und die Rolle der Kirche im Zusammenhang mit Krankheit, Seuchen und Sterben. Auch um die menschenverachtenden Experimente, die in der Zeit des Nationalsozialismus durchgeführt wurden, wird hier kein Bogen gemacht. Von Hildegard von Bingen über Freud bis hin zu Paracelsus wird bei dieser Führung an Originalschauplätzen hautnah die Geschichte erlebbar gemacht.
- Erleben des Vergangenen hautnah an Originalschauplätzen
- Spannende Geschichten über wichtige Persönlichkeiten
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London: Bewegte Geschichte
Zweifelsohne ist London aus Sicht der medizinischen Geschichten spannend. Hier ist für jeden Geschmack etwas Interessantes dabei. Wusstet ihr, dass John Snow, ein britischer Narkosearzt des 19. Jahrhunderts, durch das systematische Untersuchen von Daten eines Choleraausbruchs in London zu der Erkenntnis kam, dass nicht die Miasmen (Dünste) verantwortlich für den Krankheitsausbruch waren? Seine Zeichnungen von Todesfällen auf einer Karte zeigten ihm, dass die Krankheit über das verunreinigte Trinkwasser verbreitet wurden. Er veranlasste, dass der Griff einer Wasserpumpe entfernt wurde, sodass die Bevölkerung von dort kein Wasser mehr entnehmen konnte – und die Epidemie wurde gestoppt. Diese Geschichte zur Epidemiologie, Einblicke in das Great Ormond Street Hospital, ein Lehrkrankenhaus, das auf Kindermedizin spezialisiert ist, der Ort, an dem die ersten Antibiotika entdeckt werden oder der älteste erhaltene Operationssaal der Welt… das alles kann man in einer organisierten Stadtführung erleben oder man begibt sich selbst auf die Spuren der bewegten Londoner Geschichte.
- Staunen über die jüngste Geschichte und zweifelhafte Methoden der Wissenschaft
- Große Auswahl an interessanten Plätzen, Museen und medizinischen Schwerpunkten
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Wenn ihr dann doch eher in Deutschland unterwegs seid, dann habe ich hier einen Blog-Beitrag mit Anregungen für Ausflüge in eurer Nähe: Freizeittipps für MFA und andere medizinische Fachberufe.
Welche Stadt würde euch am meisten interessieren, um einen Kurzurlaub zu machen? Wo habt ihr die Geschichte der Medizin schon hautnah erlebt?
Viele Grüße
Eure Steffi
Mit 130 Jahren Dr. Ausbüttel schrieben wir auch schon ein wenig Medizingeschichte. Mehr zum Firmenjubiläum:
130 Jahre Dr. Ausbüttel