Kompressionsstrümpfe – auch im Alltag gut
Wie: Kompressionsstrümpfe im Alltag? Kompressionsstrümpfe (oder auch -Strumpfhosen) sind doch nur etwas für Menschen mit Venen- oder Lymphgefäßerkrankungen?
Ein kurzer Blick zu Marathonläufern zeigt: auch im Hochleistungs- und Ausdauersport sind Kompressionsstrümpfe nicht mehr wegzudenken. Und schaffen wir MFA nicht an dem ein oder anderen Arbeitstag auch gut einen Marathon-Fußweg?
Kompressionsstrümpfe sind enger und elastischer als normale Strümpfe. Sie erzeugen Druck (Kompression) auf das Gewebe des Beines bzw. Fußes* und entlasten Venen- und Lymphsystem. Es werden zwei verschiedene Herstellungstechniken unterschieden, die anschließend den Einsatzbereich bestimmen:
- Flachgestrickte medizinische Kompressionsstrümpfe werden in Reihen gestrickt. Der Strumpf erhält durch Zunahme der Anzahl an Maschen seine Form und den entsprechenden Druckverlauf am Bein bzw. Fuß. Diese Art Kompressionsstrümpfe werden in der Therapie von Lip- und Lymphödemen eingesetzt. Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe sind weniger dehnbar und beugen so Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe vor.
- Rundgestrickte medizinische Kompressionsstrümpfe werden schlauchförmig und nahtlos gestrickt. Der Formgebung dieser Strümpfe sind aufgrund dieses Herstellungsverfahrens Grenzen gesetzt. Verbunden mit Bewegung werden diese Kompressionsstrümpfe bei Erkrankungen des Venensystems gewählt.
Kompression auch für gesunde Beine
Durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen wird Druck auf die Venen ausgeübt, was den Bluttransport aus den Beinen zurück zum Herzen unterstützt. Dieses Prinzip der Venenkompression kann beim Sport eine Leistungssteigerung bewirken und die anschließende Regeneration verbessern. Das Beinvolumen wird bei Belastung durch die Kompression geringer gehalten: die Beine fühlen sich nicht mehr so schwer an.
Da das Tragen von Kompressionsstrümpfen insbesondere bei Lauf-Sportarten empfehlenswert ist und wir als MFA täglich unzählige Schritte machen, können wir auch von den Effekten der Kompression profitieren.
Die richtige Wahl treffen
Mittlerweile gibt es Strümpfe und Strumpfhosen, denen man nicht mehr ansieht, dass es sich um Kleidungsstücke mit Kompression handelt. Für die geeignete und – im wahrsten Sinne des Wortes - passende Auswahl sollte man sich im Sanitätsfachhandel beraten lassen, da dort das Bein ausgemessen wird. Auch Tipps zum richtigen Anziehen und für die Pflege der Strümpfe werden dort gezeigt.
Die richtige Kompressionsklasse
Je höher die Kompressionsklasse, desto fester und enger ist der Strumpf gestrickt: Kompressionsstrümpfe der Klasse 1 sind für den Alltag gut geeignet und können auch bei beginnender Krampfaderbildung zum Einsatz kommen. Klasse 2 wird bei ausgeprägten Schwellungen und Krampfadern eingesetzt, aber auch nach Operationen. Die Klasse 3 wird nach einer Thrombose oder Unterschenkelgeschwüren eingesetzt. Strümpfe der Klasse 4 sind sehr stark und eng und werden meist bei schwerem Lipödem oder Lymphödem eingesetzt.
Habt ihr mal eure Schritte am Tag gezählt? Wie viele Kilometer lauft ihr? Und habt ihr Erfahrungen im Tragen von Kompressionskleidung? Es würde mich freuen, von euren Erfahrungen zu lesen!
Viele Grüße
Steffi
* Es gibt natürlich auch weitere Möglichkeiten der Kompressionsversorgung, wie z.B. für die Arme. In diesem Artikel sind aber bewusst nur Strümpfe und Strumpfhosen als Kleidungsstücke für den Alltag gemeint.