Feedbackkultur in der Arztpraxis: Eine MFA-Perspektive
Praxisalltag

Feedbackkultur in der Arztpraxis: Eine MFA-Perspektive

In unserem hektischen Praxisalltag zwischen Terminvergabe, Patientenbetreuung und Verwaltungsaufgaben bleibt oft wenig Zeit für Reflexion und gegenseitigen Austausch. Doch gerade in unserem anspruchsvollen Beruf ist eine offene und wertschätzende Kommunikation im Team von unschätzbarem Wert. Eine gut etablierte Feedbackkultur kann nicht nur unsere tägliche Arbeit erleichtern, sondern auch maßgeblich zur Qualität der Patientenversorgung beitragen.

In diesem Blog möchte ich einige Anregungen geben, wie wir als Medizinische Fachangestellte (MFA) eine positive Feedbackkultur in unseren Praxen fördern und davon profitieren können. Konstruktives Feedback kann unseren Arbeitsalltag unterstützen und die Zusammenarbeit im Team vereinfachen.
 

Warum Feedback wichtig ist

Eine gut etablierte Feedbackkultur in der Praxis kann viele Vorteile mit sich bringen: 

  1. Verbesserung der Arbeitsabläufe
  2. Stärkung des Teamzusammenhalts
  3. Erhöhung der Arbeitszufriedenheit
  4. Förderung der persönlichen und beruflichen Entwicklung

Regelmäßiges Feedback hilft uns, unsere Stärken zu erkennen und an unseren Schwächen zu arbeiten. Es ermöglicht eine offene Kommunikation und trägt dazu bei, Missverständnisse und Konflikte frühzeitig zu lösen. 

Feedback geben und annehmen

Als MFA sollten wir nicht nur darauf warten, Feedback zu erhalten, sondern auch aktiv Rückmeldungen an unsere Kollegen und Vorgesetzten geben. Hier einige Tipps, wie wir konstruktives Feedback geben und annehmen können: 

Feedback geben: 

  • Beginnt mit einer positiven Feststellung, bevor ihr „mit der Tür ins Haus fallt“
  • Bleibt sachlich und konkret
  • Sprecht von euren eigenen Beobachtungen
  • Bietet anschließend einen Lösungsvorschlag an, mit dem ihr euch wohlfühlt und der auch euer Gegenüber konstruktiv berücksichtigt

Es ist wichtig, dass ihr euch auf das Gespräch vorbereitet und einen geeigneten Zeitpunkt und Ort wählt. Spontanes Feedback in Stresssituationen ist oft weniger effektiv.

Feedback annehmen: 

  • Hört aufmerksam zu
  • Fragt nach, wenn etwas unklar ist
  • Bedankt euch für die Offenheit und die Rückmeldung
  • Bitte geht möglichst nicht direkt in die absolute Abwehr- oder gar Angriffshaltung über: lasst das Feedback erst einmal sacken
  • Fragt nach Lösungsvorschlägen oder überlegt gemeinsam, wie in Zukunft die geschilderte Situation anders geklärt werden kann

Feedbackkultur in der Praxis etablieren

Um eine positive Feedbackkultur in unserer Arztpraxis zu etablieren, könnt ihr folgende Schritte unternehmen: 

  1. Regelmäßige Teambesprechungen: Nutzt diese Gelegenheiten, um Feedback zu geben und einzuholen.
  2. Offene Kommunikation fördern: Ermutigt eure Kollegen, ihre Meinungen und Ideen zu äußern.
  3. Positives Feedback betonen: Lobt gute Leistungen und Fortschritte der Kollegen.
  4. Konstruktive Kritik üben: Wenn ihr Verbesserungspotenzial seht, formuliert es wertschätzend und lösungsorientiert.
  5. Selbstreflexion praktizieren: Reflektiert regelmäßig eure eigene Arbeit und bittet aktiv um Feedback. 

Herausforderungen meistern

Es kann vorkommen, dass wir uns unwohl fühlen, Kritik an unserem Vorgesetzten zu äußern. In solchen Situationen ist es hilfreich, sachlich und ruhig zu bleiben. Bereitet euch gut vor und überlegt, wie ihr euer Anliegen konstruktiv formulieren könnt. Bedenkt dabei immer die Perspektive eures Gegenübers.

Eine offene Feedbackkultur in der Arztpraxis trägt zur Verbesserung der Arbeitsatmosphäre bei. Als MFA haben wir die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung dieser Kultur mitzuwirken. Indem wir konstruktives Feedback geben und annehmen, tragen wir zu einem positiven Arbeitsumfeld bei und fördern unsere eigene berufliche Entwicklung. 

Welche Feedbackkultur gibt es bei euch in der Praxis? Welche Erfahrungen könnt ihr mit uns teilen? Ich freue mich über eure Einblicke.

Viele Grüße

Eure Steffi

Die Autorin Steffi, MFA/Wundexpertin (ICW)
Steffi Blog

Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer dermatologischen Praxis für 5 Jahre im Praxisalltag als MFA, seit 2014 bei Dr. Ausbüttel (DRACO®). Wundexpertin (ICW) und bloggende MFA mit Leidenschaft.

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