Der Erste-Hilfe-Koffer

Der Erste-Hilfe-Koffer

Ich packe meinen Notfallkoffer und nehme mit …

Was gehört in den Notfallkoffer einer Arztpraxis? Notfälle sind in der Arztpraxis glücklicherweise nicht an der Tagesordnung – können aber jederzeit plötzlich und unerwartet auftreten. Für den Fall der Fälle muss man gut ausgerüstet sein.

Ein Notfall in einer Arztpraxis liegt vor, wenn eine Patientin oder ein Patient die lebensnotwendigen Funktionen Bewusstsein, Atmung und Kreislauf nicht mehr aufrechthalten kann. Auf diesen Fall sollte das Team einer jeden Arztpraxis vorbereitet sein, sodass idealerweise folgende Aufgaben verteilt sind:

  • eine Person setzt den Notruf an 112 ab,
  • eine weitere informiert die Ärztin bzw. den Arzt und
  • eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter kümmert sich um die Patientin bzw. den Patienten.

Bis zum Eintreffen des Rettungswagens muss die bewusstlose Person beaufsichtigt werden, bestenfalls in einem ruhigen Nebenraum und ggf. auch in stabiler Seitenlage.

Was gehört eigentlich in den Notfallkoffer einer Arztpraxis?

Es gibt grundsätzlich keine Vorschriften, was genau in einem Notfallkoffer vorgehalten werden muss. Eine gute Orientierung bieten Empfehlungen des Hausärzteverbands oder der Kassenärztlichen Vereinigung in Anlehnung an die DIN 13232.

Vorab: Das Praxisteam sollte sich immer wieder in regelmäßigem Turnus mit dem Notfallkoffer, der Basisversorgung und der Dosierung einzusetzender Medikamente vertraut machen – eine Schulung im Team zweimal im Jahr hilft, sich auf eine Notfallsituation einzustellen. Der Notfallkoffer sollte sichtbar und griffbereit und gut sortiert platziert sein, um im Notfall sofort einsatzbereit zu sein.

Notfallkoffer Checkliste für Arztpraxen:

  • Beatmungsbeutel mit unterschiedlichen Masken
  • Blutdruckmessgerät, ggf. Absaugpumpe, Sauerstoffflasche
  • Blutzuckerteststreifen
  • Für die Hygiene: Desinfektionsmittel, Einmalhandschuhe
  • Für die Notfallbeatmung: Laryngoskop, Larynxtubus oder Larynxmaske sowie Beatmungsbeutel
  • Für den venösen Zugang: Venenverweilkanülen (z.B. Braunüle Gr. 1 bis 3), Infusionsmaterial, Stauschlaufe
  • Kornzange
  • Spritzen (2 ml, 5 ml, 10 ml, 20 ml), Kanülen (Nr. 1, Nr. 12)
  • Stethoskop
  • Verbandmaterial (Heftpflaster, Binden, Schere usw.)
Zusätzlich sollten folgende Notfallmedikamente vorhanden sein:

 Wirkstoff:  Anwendungsgebiet

  • Adrenalin: Herz-Kreislauf-Stillstand, anaphylaktischer Schock
  • Acetylsalicylsäure: Schmerzen, Fieber
  • Amiodaron: Tachykardien oder Kammerflimmern
  • Atropinsulfat: Bradyarrhythmie, AV-Block, Alkylphosphat, Herzglykosid-Intoxikation
  • Diazepam: Erregungszustände, Krämpfe, Status Epilepticus
  • Metamizol-Natrium: Schmerzen
  • Morphin: Schmerzen
  • Salbutamol-Spray: Atemnnotzustände, Asthma bronchiale, chronische Bronchitis
  • Theophyllin: Atemnnotzustände, Asthma bronchiale, chronische Bronchitis
  • Glyceroltrinitrat: Angina pectoris
  • Clemastin fumarat: Allergien         
  • Cortison: Entzündungen

Auch ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) kann mitgeführt werden. In Ärztehäusern kann dieser auch im Flur des Hauses gemeinschaftlich angeschafft werden.

Welche Erfahrungen habt ihr in Notsituationen schon gesammelt? Hattet ihr alles parat, was ihr brauchtet? Was hat gut und was weniger gut geklappt? Über eure Anregungen freue ich mich!

Viele Grüße

Steffi

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Die Autorin Steffi, MFA/Wundexpertin (ICW)
Steffi Blog

Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer dermatologischen Praxis für 5 Jahre im Praxisalltag als MFA, seit 2014 bei Dr. Ausbüttel (DRACO®). Wundexpertin (ICW) und bloggende MFA mit Leidenschaft.

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