Dem Tag mehr Stunden geben
Das kennen wir doch alle, oder? Der Tag hat irgendwie nie genug Stunden!
Mehr Zeit könnte jeder gut gebrauchen: der einen oder anderen Sache noch den letzten Schliff verpassen, mehr Freizeit und Familienleben... Wir müssten alle etwas mit der gewonnenen Zeit anzufangen, nicht wahr?
Klar, wir können leider keine Zeit vom Baum pflücken – egal wie schön das manchmal wäre. Was wir aber tun können: versuchen, unsere eigenen „Zeitdiebe“ zu erkennen und sie ein für alle Mal aus unserem Leben zu katapultieren! Das verstehe zumindest ich unter einem gesunden Selbstmanagement.
Meine Top-3-plus-1-Tipps für ein gesundes Selbstmanagement – ideal auch für den Praxisalltag:
- Zeitdiebe erkennen: Welche Tätigkeiten oder Abläufe rauben mir besonders viel Zeit? Sind es immer wiederkehrende Aufgaben, wie z.B. (un-)regelmäßige Klärungsgespräche mit dem IT-Dienstleister? Oder sind es Arbeitsabläufe, die immer wieder schieflaufen, wie z.B. Terminvereinbarungen mit Patientinnen oder Patienten?
- Abstimmen im Team: Nehme nur ich diese Arbeiten als zeitraubend wahr? Gibt es eine Möglichkeit, die Tätigkeit komplett zu vermeiden, wie z.B. zu überlegen, den IT-Dienstleister zu wechseln? Oder kann ein Ablauf geändert werden? Manchmal kann ein Ablauf nicht wesentlich geändert und schon gar nicht vermieden werden. Aber vielleicht gibt es jemanden im Team, den die Situation nicht so stresst oder der aufgrund seiner Erfahrung ein paar gute Tipps auf Lager hat.
- Neuorganisation im Team: Hier gilt es, die Dinge tatsächlich anzugehen, z. B. den IT-Dienstleister wechseln oder die Terminvereinbarungen einer Kollegin oder einem Kollegen übergeben. Diese gegenseitige Unterstützung im Team ist wichtig, um die Kraftreserven aller Beteiligten aufrechtzuhalten.
Der Extra-Tipp:
+1 Einfach mal Nein sagen: Das ist vielleicht der Tipp, der am schwierigsten in der Umsetzung ist. Aber ein „Nein“ kann u. U. die gesamte Praxis entlasten, weil die Grenzen des Teams gewahrt werden. Natürlich findet sich nicht jede Patientin oder jeder Patient direkt mit einem „Nein“ ab: von einer Charmeoffensive bis hin zum cholerischen Anfall haben wir sicher alles schon erlebt. Als Reaktion darauf sollte man aber ruhig und definitiv bei der ursprünglichen Aussage bleiben. Nein = Nein J
Mögliche Reaktionen sind:
- Verständnis zeigen: „Ich verstehe, dass Sie … möchten.“
- Nein kurz formulieren: „Ich kann Ihnen ad-hoc leider nicht helfen.“
- Kurze Begründung: „Wir haben aktuell keine Kapazität.“
- Lösungsvorschlag: „Sie können z. B. in unsere offene Sprechstunde kommen.“
Bei uneinsichtigen Patientinnen und Patienten muss das Ganze leider wiederholt werden, wie eine kaputte Schallplatte.
Das Ziel des Ganzen sollte sein, dass Ihr Stress in Eurem Arbeitsalltag reduziert und abends nach Hause geht, ohne die Arbeit mitzunehmen.
Wie grenzt Ihr Euch bei der Arbeit ab? Habt ihr noch andere Ideen, Stress zu reduzieren und Grenzen im Team festzulegen?
Viele Grüße
Steffi