Abschalten in der Freizeit
Selbst in meiner Freizeit oder sogar im Urlaub bin ich jederzeit einsatzbereit. Neben mir stürzt ein Kind und schlägt sich das Knie auf? Schon zucke ich in die Richtung, bis ich beobachte, wie der Vater die Wunde schnell reinigt und ein weiches Piraten-Pflaster aufklebt. Trotzdem fällt es mir schwer, mich mit Ratschlägen zurückzuhalten und mich nicht kümmern zu wollen…
Nach der Arbeit versuche ich, nicht die Besserwisserin zu sein – die ich als MFA natürlich durchaus sein könnte. ;) Aber ich möchte weder jemandem mit ungebetenen Tipps auf den Schlips treten, noch möchte ich nach der Arbeit die ganze Zeit die Probleme aller anderen Menschen um mich herum lösen müssen.
Obwohl es mir in den Fingern juckt, reiße ich mich zusammen, keine ungebetenen Ratschläge zu erteilen oder irgendwo einzugreifen. Dennoch gibt es bestimmte Situationen, in denen ich mich gezwungen fühle, etwas zu sagen oder aktiv einzugreifen.
In der Freizeit im Einsatz
In drei Situationen halte ich mich nicht zurück, sondern greife tatsächlich ein:
- Kindeswohlgefährdung: Ein Kind trägt keinen Helm beim Fahrradfahren, wird „nur kurz“ im heißen Auto im Sommer warten gelassen oder soll vor dem Geschäft warten, während die Eltern „nur kurz“ einkaufen sind. Das geht für mich gar nicht, denn ein Unglück ist in solchen Fällen schneller geschehen, als man vermuten möchte.
- Fehlmedikation: Egal ob es sich um eine falsche Anwendung eines Inhalators handelt oder den allzeit beliebten „Klassiker“, die Kopfschmerztabletten genüsslich mit einem Glas Wein hinunterzuspülen… auch in solchen Fällen kann ich mir einen Hinweis oder Kommentar nicht verkneifen.
- Notfälle: In Notfallsituationen bin ich natürlich auch sofort einsatzbereit und leiste selbstverständlich erste Hilfe. Meine Erfahrungen als MFA helfen in solchen Situationen, einen kühlen Kopf zu bewahren und mit professioneller Distanz eine kritische Situation zu unterstützen oder zu koordinieren.
Grundsätzlich halte ich es in allen oben genannten Situationen so, dass ich möglichst sachlich, freundlich und mit wenigen Emotionen Hinweise oder Anregungen gebe. Ich reibe es niemandem unter die Nase, dass ich MFA bin, sondern spreche eher aus persönlicher Erfahrung. Meistens ist es besser, Ratschläge gesichtswahrend und mit einem Lächeln auf den Lippen anzusprechen. Natürlich sind einige Menschen einfach beratungsresistent, aber so habe ich zumindest meinen kleinen Beitrag geleistet.
Wie geht es euch in eurer Freizeit? Seid ihr auch allzeit einsatzbereit? Oder haltet ihr euch eher im Hintergrund? Ich bin gespannt, was ihr berichtet!
Viele Grüße
Eure Steffi