10 Tipps: Alltagstress in der Praxis vermeiden
Wenn man sich durch die sozialen Medien klickt, gibt es inzwischen unzählige selbsternannte Coaches, die für ein bewussteres Leben werben. In unserem Arbeitsalltag als MFA sind das allerdings eher schöne Vorstellungen als Realität. Ich habe mich einmal umgehört und meine Kolleginnen und Kollegen nach ihren Tipps gefragt, bei der Arbeit entspannt und stressfrei zu bleiben. Die Top-10 stelle ich euch gerne vor.
Teamgeist
Gute Stimmung im Team und ein Sich-aufeinander-verlassen-können sind absolut wichtig, um gut gelaunt und möglichst stressfrei durch unsere Arbeitstage zu kommen. Nehmt euch bewusst Team-Auszeiten, um für positive Momente zu sorgen. Das kann zum Beispiel eine feste Mittagspause pro Woche sein.
Zeitdiebe
Es gibt sie überall: Abläufe oder Situationen, die uns unsere Zeit regelrecht stehlen. Findet eure individuellen Zeitdiebe und werft sie möglichst aus eurer Arbeit. Ihr nehmt das Telefon an, sobald es klingelt? Ein Telefonat kann euren Arbeitsablauf stören und dazu führen, dass ihr am Ende des Gesprächs wieder mit der vorherigen Tätigkeit von vorne beginnen müsst. Hier besser kurz das Telefonat annehmen und den Anrufer direkt um einen Moment Zeit bitten. Wenn euer Arbeitsvorgang erledigt ist, könnt ihr euch wieder dem Telefonat widmen.
Mini-Pausen
Ganz kurze, aber bewusste Pausen können den Stress im Alltag in Schach halten. Eine 10-Sekunden-Pause pro Arbeitsstunde kann dabei helfen, der Arbeit kurz zu entfliehen und sich zu fragen „Wie geht es mir gerade?“. Ein paar tiefe Atemzüge beruhigen den Puls und danach kann es etwas entspannter weitergehen.
Tempo rausnehmen
In der Ruhe liegt die Kraft. Hetzt nicht von einem Raum zum nächsten, sondern geht bewusst etwas langsamer. Beendet eine Tätigkeit (wie beispielsweise das Vorbereiten eines Behandlungsraums oder den Versand der Blutentnahmen zum Labor) ganz bewusst durch ein kurzes Ritual: kurz die Augen schließen, durchatmen und weiter geht’s.
Terminmanagement
Manchmal kommt ein unerwarteter Ansturm an Patienten in die Praxis. Das ist einerseits ein Zeichen einer nicht optimalen Terminplanung. Andererseits ist es oft auch schlicht … Pech. Am besten werden auch die unerwarteten Patienten eingeplant, um die Abläufe und auch die Kollegen nicht zu stark zu belasten.
Pausenzeiten
Die richtige Mittagspause sollte auch genau das sein: eine Pause am Mittag, um sich ganz bewusst nicht mit Themen der Praxis zu beschäftigen. Die Post wird nach der Pause geöffnet und auch das Gespräch über Frau Meyer mit dem kaputten Zeh kann warten. Ein räumlicher Wechsel hilft, diese Grenze gut zu ziehen.
Wasserflasche
Im Arbeitsalltag geht es manchmal unter, dass wir selbst genug Wasser trinken. Aber genau das ist wichtig für unsere Gesundheit. Eine griffbereit stehende Wasserflasche hilft, dass wir uns selbst daran erinnern, ausreichend zu trinken (und auch, zwischendurch auf Toilette zu gehen!).
Pünktlichkeit
Morgens fangen alle (!) pünktlich bei der Arbeit an und abends hören auch alle (!) pünktlich wieder auf. Gelingt das nicht, solltet ihr im Team überlegen, woran es liegt. Eventuell dürfen ab einer bestimmten Uhrzeit keine neuen Patienten aufgenommen werden, sodass Überstunden nicht zur Selbstverständlichkeit werden. Ganz vermeiden lässt es sich sicherlich nicht. Aber zur Normalität sollten Überstunden dennoch nicht werden.
Offenheit
Läuft mal etwas gar nicht rund, dann solltet ihr das im Team offen ansprechen dürfen. Eine Arbeitsatmosphäre, in der Probleme nicht angesprochen werden dürfen, ist weder zeitgemäß noch führt sie zur Zufriedenheit bei den Mitarbeitern. Ein offenes Ansprechen von Dingen, die nicht gut laufen, ist also zunächst eine kleine „Probe“, ob euer Arbeitsplatz das aushält und anschließend die Möglichkeit, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
Selbstreflexion
Die innere Einstellung – auch als Mindset bezeichnet – ist nicht zuletzt entscheidend dafür, ob wir eine Situation oder einen Arbeitstag als stressig bewerten oder nicht. Reflektiert euren eigenen Anspruch (muss immer alles perfekt sein oder ganz schnell erledigt werden?) und arbeitet daran, gelassener in schwierige Situationen zu gehen.
Wie stressig ist euer Alltag? Wie viele der 10 Punkte setzt ihr schon um? Was macht ihr noch, um weniger Stress bei der Arbeit zuzulassen? Ich bin gespannt auf eure Ideen!
Viele Grüße
Eure Steffi
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