Der Beruf der MFA
Ohne ein gut eingespieltes Team aus Medizinischen Fachangestellten ist ein reibungsloser Ablauf in Praxis- und Klinikalltag unvorstellbar. Sie sind das Bindeglied zwischen Ärztin und Arzt sowie Patientinnen und Patienten.
Rund 500.000 ausgebildete Medizinische Fachangestellte (MFA) gibt es derzeit in Deutschland. Der Beruf der MFA ist vielseitig und abwechslungsreich. MFA arbeiten sowohl im medizinisch-pflegerischen Bereich als auch im Verwaltungsbereich.
Medizinisches Fachwissen ist gefragt, um Notfälle zu erkennen und in der Terminplanung zu berücksichtigen. MFA betreuen die Patienten während der Behandlung, nehmen Blut ab, legen Infusionen, wechseln Wundverbände, geben Spritzen und sehr viel mehr. Bei Diagnosemaßnahmen wie Röntgen, EKG oder Endoskopie stehen sie der Ärztin oder dem Arzt assistierend zur Seite. Nach der Behandlung sind sie für die Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Geräten und Instrumenten verantwortlich.
Von der Arzthelferin zur MFA
Erst 2006 wurde mit dem Begriff Medizinische Fachangestellte/Medizinischer Fachangestellter die heute gängige Berufsbezeichnung der/des MFA festgeschrieben.
Aber schon seit 1968 war „Arzthelferin“ bzw. „Arzthelfer“ ein Ausbildungsberuf mit zweijähriger Lehrzeit. Ebenfalls gängig war die Bezeichnung der „Sprechstundenhilfe“. Seit 1986 wurde der Beruf nach dem Berufsbildungsgesetz geregelt und damit staatlich anerkannt. Bundeseinheitlich hat der Beruf seitdem eine dreijährige Fachausbildung im dualen System.
In der ehemaligen DDR absolvierte die „Sprechstundenschwester“ eine zweijährige Fachausbildung. Zur Sprechstundenassistenz konnte man sich im Rahmen eines dreijährigen Studiums ausbilden lassen.
In der Schweiz lautet die Berufsbezeichnung „Medizinische Praxis-Assisten(inn)en (MPA)“ und in Österreich „Ordinationsassistenz“.
Der Beruf der MFA ist sehr vielseitig und bringt eine hohe Zahl an Weiterbildungsmöglichkeiten mit sich. Neben den bürokratischen Arbeiten, wie die elektronische Karteiführung, Berichte und Anträge bearbeiten, Ausstellen von Rezepten, Überweisungen, Terminverwaltung gehören eine Vielzahl praktischer Tätigkeiten zum Berufsbild.
Von Labortätigkeiten, wie die venöse und kapillare Blutentnahme, verabreichen von i.m. und s.c. Injektionen, Vorbereiten von Infusionslösungen und Urin- und Blutuntersuchungen über die Funktionsdiagnostik wie EKG, Lungenfunktion bis zur Assistenz bei der Wundversorgung, bietet dieser Beruf einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag.
Die Weiterbildungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. War es noch in den 90er Jahren kaum möglich, eine gute Fortbildungsmaßnahme zu finden, sind spätestens in den 2000er Jahren viele neue Möglichkeiten der Wissens- und Kompetenzerweiterung hinzugekommen. Auch ein Bachelorstudium zum/zur Physican Assistant ist seit einigen Jahren möglich.
MFA übernehmen eine wichtige Rolle bei der Präventionsberatung. Sie informieren Patientinnen und Patienten über Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitsthemen wie Sport, Ernährung oder Stressbewältigung. Der richtige Umgang sowie ein gesichertes Wissen über Medikamente, deren Nebenwirkungen und Einnahmewege gehören ebenfalls in das Tätigkeitsfeld der MFA.
Daneben erledigen MFA organisatorische, kaufmännische und verwaltende Aufgaben. Sie wickeln den Telefonverkehr ab, empfangen Patienten, legen Patientenakten an und pflegen diese. In den Zuständigkeitsbereich gehört ebenfalls die Abrechnung mit gesetzlichen Krankenkassen und anderen Kostenträgern.
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Ausbildung zur MFA
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Weiterbildung
MFA sollten früher oder später eine Weiterbildung ins Auge fassen, wenn sie ihre Kompetenzen in speziellen Fachgebieten ausbauen möchten.
Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten der Weiterbildung unterschieden. Die Anpassungsweiterbildung und die Aufstiegsweiterbildung. Die Anpassungsweiterbildung hilft das Wissen auf dem aktuellen Stand zu halten. Aufstiegsweiterbildungen ermöglichen eine Qualifikation für Führungspositionen.
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Aufstiegsweiterbildung für MFA
Weiterbildung im Bereich Wundmanagement
Wundexperten® (ICW) stellen eine fachgerechte Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden sicher und eine verbessern somit die Lebensqualität von betroffenen Patienten. In Basisseminaren, die u.a. vom TÜV angeboten werden, können sich Fachkräfte aus der ambulanten oder stationären Pflege, Krankenhäusern oder Arztpraxen zum Wundexperten® weiterbilden. Aufbauend darauf können die Qualifikationen zu Qualifizierten Wundexperten (ICW), Fachtherapeuten und Pflegetherapeuten Wunde (ICW) erworben werden.
Wundexperten® ICW: Weiterbildung für MFA
Weiterbildung im Bereich Case Management
Fall-Manager und Managerinnen planen, koordinieren, steuern und organisieren die ambulante oder stationäre Versorgung von Patientinnen und Patienten.
Die Fortbildung gliedert sich in einen Grund- und Aufbaukurs. Nach Absolvierung des Grundkurses wird das Zertifikat "Fallbegleitung" und nach Abschluss des Aufbaukurs Zertifikat "Versorgungsmanagement" vergeben. Nach Absolvierung beider Kursteile erhält man das zusätzliche Zertifikat "Case (Fall) Management".
Case Management: Weiterbildung für MFA
Weiterbildung Fachkraft Impfmanagement, Impfassistenz
Fachkräfte für Impfmanagement und Impfassistentinnen bzw. Impfassistenten koordinieren das Impfmanagement einer Praxis: von der Bestellung der Impfstoffe, deren fachgerechten Lagerung über die Patientenkommunikation, Durchführung und Dokumentation der Impfung bis hin zur Abrechnung der Impfleistung.
Fort- und Weiterbildungen zur Fachkraft für Impfmanagement werden u.a. angeboten von den Ärztekammern wie der Bundesärztekammer (BÄK) und den Landesärztekammern, Fortbildungen zur Impfassistenz von verschiedenen Fachgesellschaften oder Bildungswerken.
Impfmanagement: Weiterbildung für MFA
Weiterbildung Praxismanagement
Praxismanagerinnen und -manager planen, organisieren und überwachen die Prozesse in Arztpraxen. MFA mit einer Qualifikation zur Praxismanagerin bzw. zum Praxismanager gestalten aktiv die Abläufe aller Verwaltungsarbeiten wie der Dokumentation von Patientenakten, Abrechnungen oder den Einkauf und Lagerung von medizinischem Material.
Für die Ausbildung zur Praxismanagerin oder zum Praxismanager existieren eine Vielzahl von Fortbildungsmöglichkeiten. Es gibt weder ein vorgeschriebenes Curriculum noch eine einheitliche staatliche Abschlussprüfung. Somit kann jede oder jeder Interessierte die Fortbildung wählen, die am besten in den Zeit- und Budgetplan passt.
Praxismanagement: Weiterbildung Für MFA
Kaufmännische MFA-Weiterbildungen und MFA-Fortbildungen
Betriebs- und Fachwirte übernehmen häufig leitende Positionen in größeren Arztpraxen, Krankenhäusern oder Gesundheitszentren und organisieren als übergeordnete Stelle unter anderem den gesamten Praxisbetrieb. Gesundheitsämter, Krankenkassen und Sozialversicherungsträger sind ebenfalls typische Branchen für folgende Berufsgruppen:
- Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)
- Fachwirt/in für ambulante medizinische Versorgung (ÄK)
- Betriebswirt/in – Management im Gesundheitswesen
(Fach-) Hochschulstudium
Für MFA im Besitz einer Hochschulzugangsberechtigung kann auch ein Vollzeit- oder Teilzeitstudium attraktiv sein. Die Zukunftsaussichten für Mediziner oder Medizinerinnen sowie Gesundheitswissenschaftler und Gesundheitswissenschaftlerinnen sind hervorragend. Der demographische Wandel, das Auftreten neuartiger Erkrankungen und die Entwicklung innovativer Medikamente und Therapieformen stellen die Gesellschaft vor immer neue Herausforderungen.
Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung eröffnen sich MFA unterschiedliche Aufstiegschancen durch eine Fachqualifikation, u.a. in den Gebieten:
- Medizintechnik
- Notfallversorgung
- Strahlenschutz
- Praxismanagement
- Qualitätsmanagement
- Study Nurse
MFA-Gehaltsrechner
Fortbildungen mit DRACO®
Auch DRACO® bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten für Medizinische Fachangestellte zu lernen und sich fortzubilden – vor allem rund um das Thema „Wundversorgung“.
Als MFA im Ausland arbeiten
Besonders junge Erwachsene möchten nach einer abgeschlossenen MFA-Ausbildung Berufs- und Lebenserfahrung im Ausland sammeln.
1. Visafrage klären
Zunächst sollte geklärt werden, ob und was für ein Visum für die Einreise in das Land der Wahl benötigt wird.
Innerhalb der EU stellt dies üblicherweise keine Probleme da. Für EU-Bürger/innen besteht innerhalb der Binnengrenzen der EU und des Schengen-Raumes keine Visumpflicht. Liegt das Traumland außerhalb der EU, ist üblicherweise ein VISA oder eine Aufenthaltsbewilligung zu beantragen:
Eine hohe Lebensqualität, gesicherte Löhne und die gemeinsame Sprache machen die Schweiz zu einem der beliebtesten Auswanderungsziele in Europa. Möchte man eine Beschäftigung in der Schweiz aufnehmen, benötigt man eine Aufenthaltsbewilligung, die regelt, wie lange man in dem Alpenland arbeiten darf. Aufenthaltsbewilligungen werden in den Kantonen beantragt, in dem auch der angestrebte Wohnort liegt.
Traditionell gilt die USA als das Auswanderungsland Nr. 1. Für die Realisierung dieses Traumes muss jedoch zunächst ein Arbeitsvisum beantragt werden. Unterschiedliche Arbeitsvisa stehen zur Verfügung. Gemein ist ihnen alle, dass sie zeitlich gebunden sind und direkt vom US-Unternehmen für den jeweiligen Mitarbeiter beantragt werden müssen. Besteht der Wunsch, dauerhaft in den USA zu leben und zu arbeiten, muss ein Einwanderungsvisum (Green Card) beantragt werden.
Für die meisten asiatischen und afrikanischen Länder wird für einen längerfristigen Aufenthalt ebenfalls ein Arbeitsvisum benötigt. Im Zuge der Visafrage sollten auch die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes und die Impfempfehlungen geklärt werden.
2. Anerkennung der beruflichen Qualifikation
Als nächstes sollte überprüft werden, ob der Beruf der MFA im Auswanderungsland reglementiert ist. Bei reglementierten Berufen ist die Berufsausübung durch Rechts- und Verwaltungsvorschriften an eine Anerkennung der beruflichen Qualifikation gebunden. Zu den klassischen reglementierten Berufen gehören üblicherweise Heilberufe wie Ärztin oder Arzt, Pflegeberufe, Hebammen oder Physiotherapeutinnen und -therapeuten. Üblicherweise fällt der Beruf der MFA nicht unter diese Reglementierung. Der Schwerpunkt der MFA liegt in organisatorischen Arbeiten sowie der Assistenz von Ärztinnen und Ärzten und nicht in der selbstständigen Behandlung von Patientinnen und Patienten. Die Bewertung, ob die Bewerber/innen für die Berufsausübung geeignet sind obliegt in diesen Fällen dem Arbeitgeber.
3. Sprachkenntnisse
Für MFA sind gute Kenntnisse der Landessprache Voraussetzung, um Patientinnen und Patienten oder Kundinnen und Kunden angemessen zu versorgen. Viele Hoch-, Abend- und Volksschulen bieten ein breites Angebot an zertifizierten Sprachkursen in europaweit anerkannten Niveaustufen an. Dieser europäische Referenzrahmen für Sprachen unterteilt das Sprachniveau des Studierenden in sechs verschiedene Kompetenzstufen (A1 – C2) ein. A1 richtet sich an Spracheinsteiger/innen ohne oder nur mit geringen Vorkenntnissen. C2 ist die höchste zu erwerbende Stufe und belegt eine sehr gute Sprachbeherrschung. Die erworbenen Zertifikate sind meist europa- und teilweise weltweit anerkannt.
Die Möglichkeiten eines Auslandsjobs sind vielfältig - über einen zeitlich begrenzten Aufenthalt im Rahmen eines Auslandspraktikums, Freiwilligenarbeit bis hin zu einem angestellten Beschäftigungsverhältnis.
Vor dem Auslandsaufenthalt sollten die folgenden Punkte geklärt sein
- Visum/Visumspflicht
- Anerkennung der beruflichen Ausbildung
- Sprachkenntnisse
Videos zum Thema Beruf der MFA
MFA oder Krankenschwester?
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5 Tipps zum Ausbildungsstart
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