Akute Wunden
Akute Wunden sind Schädigungen oder Verletzungen von zuvor intaktem Gewebe der Haut. In der Regel liegen keine Grunderkrankungen vor.
Akute Wunden ereignen sich im Alltag schnell und häufig. Schnitt- und Schürfverletzungen, leichte Verbrennungen oder Kratzer heilen üblicherweise in kurzer Zeit ab und benötigen keine spezielle ärztliche Versorgung.
Weiterführende Inhalte
- Online-Seminar: Akute Wunden in der Beratung
- Wundauflagen für akute Wunden
- Download: Draco Wundkompendium
Welche Arten akuter Wunden gibt es?
Je nach Verletzungsursache wird zwischen 4 Arten akuter Wunden unterschieden: Mechanische Wunden, thermische Wunden, Verletzungen durch Chemikalien und Iatrogene Wunden.
Ferner werden auch Insektenstiche sowie Strahlenverletzungen und onkologische Wunden unter die akuten Wunden gezählt.
Die Wundheilung verläuft primär und sollte nach ungefähr zwei bis drei Wochen abgeschlossen sein. Treten Komplikationen, wie eine Infektion auf, kann dies die Wundheilung verzögern und eine zusätzliche Therapie erfordern. Bei Wunden mit größerem Gewebsverlust tritt häufig die sekundäre Wundheilung ein. Das bedeutet, dass der Körper das verlorene Gewebe neu bilden muss, weil die Wunde nicht mit Nähten oder Klammern verschlossen werden kann. Dies kann mehrere Wochen oder Monate dauern. Auch akute und infizierte Wunden werden manchmal durch sekundäre Heilung verschlossen. Beispiele hier sind Biss- oder Abszesswunden mit hohem Infektionsrisiko.
Das Beispiel stellt den Fall einer thermischen Wunde (Verbrennung) auf dunkler Haut mithilfe von Bildern und einer ausführlichen Dokumentation des Wundverlaufs dar.
Fallbeispiel lesenWas ist eine primäre Wundheilung?
Bei der primären Wundheilung wachsen die meist glatten Wundränder direkt über die Ausbildung von kaum sichtbaren Narben zusammen. Die Narbenbildung ist abhängig von der Tiefe der Wunde.
In der Regel läuft der Wundheilungsprozess unkompliziert, allein durch die körpereigenen Mechanismen ab. Innerhalb von wenigen Tagen verschließt sich die Wunde. Ein Pflaster kann diese Wunden vor äußeren Einflüssen schützen. Bei größeren Wunden kann eine ärztliche Unterstützung durch Nähen oder Klammern nötig sein.
Glatte, beieinanderliegende Wundränder, ein geringer Gewebedefekt und ein gut durchblutetes Wundgebiet sind gute Bedingungen für eine primäre Wundheilung.
Was sind die Symptome einer akuten Wunde?
Die Symptome einer akuten Wunde sind ebenso vielfältig wie die Entstehungsursachen. Akute Wunden gehen oftmals einher mit:
- Blutungen
- Rötungen oder Empfindlichkeit um die Wunde herum
- Schwellungen
- Schmerzen und Schwierigkeiten beim Bewegen des Wundgebietes
Was unterscheidet akute und chronische Wunden?
Der Verlauf der Wundheilung hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab und verläuft nicht immer ohne Störungen.
Vereinfacht formuliert, liegt der Unterschied zwischen einer akuten und einer chronischen Wunde in der Dauer bis zum Wundverschluss. Der Wundheilungsprozess von akuten Wunden ist in der Regel innerhalb von drei Wochen abgeschlossen. Ist die Wunde nach Ablauf dieser Zeit noch nicht geschlossen, handelt es sich um eine chronische Wunde.
Ursächlich für die Varianz in der Wundheilungsdauer ist das Vorliegen unterschiedlicher Wundheilungsphasen. Akute Wunden durchlaufen die normalen Stadien der physiologischen, primären Wundheilung. Bei chronischen Wunden war die primäre Wundheilung gestört, wodurch die sekundäre Wundheilung eingeleitet worden ist.
Die primäre Wundheilung verläuft in drei Phasen und in jeder dieser Phasen kann es zu Störungen kommen, die eine akute Wunde in eine chronische umwandeln.
Akute & chronische Wunden - der DRACO® Videoblog
Bei Start des Videos werden Informationen an YouTube/Google übermittelt. Mehr hierzu unter: Google Datenschutzerklärung.
Die drei Phasen der Wundheilung
Exsudationsphase
Granulationsphase
Epithelisierungsphase
Wie werden akute Wunden versorgt?
Draco® unterstützt die fachgerechte Versorgung akuter Wunden.
Bei stark blutenden akuten Wunden wie Schnittwunden, Risswunden, Platzwunden oder Stichwunden sollte zunächst die Blutung gestillt werden. Dazu eignen sich sterile Kompressen wie beispielsweise DracoFix Mullkompressen. Im Anschluss erfolgen Wundreinigung und Desinfektion. Die Wunde sollte genauer beurteilt werde, um Verletzungen tieferliegender Strukturen auszuschließen. Nun kann die Wunde gegebenenfalls mit Verbandmaterial abgedeckt und geschützt werden. Geeignet hierfür sind klassische Wundversorgungsprodukte wie die sterilen Wundverbände der DracoPor-Serie.
Bissverletzungen haben ein erhöhtes Infektionsrisiko, weil es sich um eine kontaminierte und oftmals auch tiefe Wunde handelt. Generell empfiehlt es sich, Bisswunden zunächst offen zu behandeln, bevor sie ggf. endgültig verschlossen werden. Bei thermischen Wunden gilt es, evtl. vorhandene Blasen abzutragen, die Wunde zu säubern und dann steril abzudecken.
Parallel zur Wundbehandlung ist bei akuten Verletzungen oft eine Schmerzbehandlung während der Versorgung und einige Tage danach nötig. In der Regel lassen die Schmerzen nach, sobald sich das Gewebe stabilisiert hat.
Im Gegensatz zu chronischen Wunden heilen akute Wunden oftmals eigenständig und ohne besondere Therapie ab. Um einer Chronifizierung vorzubeugen, empfiehlt sich allerdings eine fachgerechte Pflege.
Expertenstandards
Der Expertenstandard hat zum Ziel, Pflegefachkräfte sowie Pflege- und Gesundheitseinrichtungen dabei zu unterstützen, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Expertenmeinungen Stürzen vorzubeugen sowie Sturzfolgen und Verletzungen zu minimieren.
Expertenstandards mit konkreten Vorschlägen für die Behandlung von akuten Wunden, in Anlehnung an den Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Die Expertenstandards “Sturzprophylaxe Pflege“ und „Erhaltung und Förderung der Mobilität“ stellen jedoch Prophylaxemaßnahmen vor, deren Einhaltung das Verletzungsrisiko verringern kann.
Ein Expertenstandard dient als Handlungsgrundlage für Pflegefachkräfte in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie in Krankenhäusern.